19.02.2012 00:08
Zitat:Aber solche Auftritte wie sie z.B. beim ESC gängig sind (halbnackte Frau + viel Bühnentralala und Effekte) finde ich total lächerlich, gerade weil sie sich selbst ernst nehmen und damit irgendeine ernstgemeinte Art von Drama oder ach-so-toller Show zeigen wollen.Für viele Beiträge mag das stimmen, aber verallgemeinern kann man das nicht. Schon mal was von Camp gehört?
Mir ist authentische Falschheit ("Ich übertreibe hier mit Absicht, spiele mit Klischees und habe Spaß dabei") viel lieber als falsche Authentizität ("Ich war heute den ganzen Vormittag nach künstlich gealterten Jeans shoppen und habe mir mit drei Dosen Haarspray die Haare verwüstet, damit auch ja jeder versteht, dass mir Äußerliches ja total egal und nur die Musik wichtig ist").
Jeder Auftritt ist eine Inszenierung. Es geht nie nur um die Musik.
Roman hätte mit dem Niveau seiner gesanglichen Fähigkeiten keine Chance auf den Sieg gehabt, wenn er ein 200 Kilo schweres Pickelgesicht wäre, das ungelenk über die Bühne taumelt und in den Interviews als arroganter Arsch auftritt.
Zitat:Aber solche Showelemente mit Lichtblingbling und Glitzer brauchen anständige Künstler meiner Meinung nach nicht, um zu überzeugen.Ist Freddy Mercury demnach kein "anständiger Künstler"?
Persönlicher Geschmack hin oder her, es wäre lächerlich zu behaupten, dass Queen ihre Mega-Shows nötig gehabt hätten, weil ihre Musik nicht viel hermacht.
Es ist ja auch nicht verboten, Musik und Show als sich ergänzendes Gesamtkunstwerk zu betrachten, wie es beispielsweise auch bei Film und Filmmusik der Fall ist.