Wow. Zum Schluss wird es richtig gut.
Authentizität ist so selten. Dabei ist es nicht nur die Grundlage für ein anständiges Leben und Zufriedenheit mit sich selbst, sondern auch das, wonach sich die meisten Leute in anderen Menschen und ihrem Umfeld sehnen.
George Carlin beschreibt es so treffend in "Bullshit is Everywhere." Wir werden alle verarscht. Und auch wenn nicht jeder sich des Umfangs der Verarsche bewusst ist, im Grunde wissen wir es, oder vermuten es zumindest.
Wir können niemandem mehr vertrauen. Und wenn wir etwas kaufen, können wir nicht darauf vertrauen, dass wir auch das bekommen, wofür wir unser Geld ausgeben. Wer sagt denn schon Mal "Wow, das war das Geld wirklich wert!"
Weil wir selbst so paranoid sind verarscht zu werden, und dem Geld hinterher rennen, machen wir die Verarsche irgendwann mit. Zufrieden ist doch keiner dabei. Und unseren Planeten machen wir damit auch noch kaputt, und leben unseren Materialismus auf den Rücken der weniger Priviligierten aus.
Die Leute haben es satt. Und deswegen funktioniert Authentizität als Marketing-Strategie so gut. Aber weil die Aufrechterhaltung der kompromisslosen Authentizität durchaus sehr schwierig sein kann und Charakterstärke voraussetzt, wird der schöne Schein durch Lügen bevorzugt. Wenn dann doch mal ein Abgas-Skandal oder ähnliche Verarsche an's Licht kommt, ist das nur die Spitze des Eisberges.
Ich befürchte, dass es noch lange dauern wird, bis sich ein echter gesellschaftlicher Wandel einstellt.
Es stimmt prinzipiell schon, dass finanzielle Unabhängigkeit Authentizität ermöglicht. Aber dafür muss man auch die Weisheit und den Charakter haben.
Es gibt genug Millionäre, die noch materialistischer, paranoider und unehrlicher werden, wenn sie mehr Geld (das sie nicht brauchen) riechen oder Angst haben ihr Geld (das sie nicht brauchen) zu verlieren.