Und schon wieder langweile ich euch mit einem Ted-Talk.
Mittlerweile weiß ich, dass ich süchtig nach Essen war. Das hat sich in meiner Jugend manifestiert. Immer, wenn ich down war (was ziemlich oft war), habe ich mir bergeweise Essen reingestopft, weil ich sonst keine Möglichkeiten hatte, Trost und Verbindung zu spüren. Ein bißchen Komfortessen ist ja in Ordnung, und die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht werden massiv überbewertet. Aber sich innerhalb von einer halben Stunde 2000 Kilokalorien reinzustopfen, bis der Körper mit Übelkeit und Schmerzen rebelliert, ist weder gesund noch normal. Dass ich dafür gescholten wurde, und sozialer noch weiter ausgegrenzt wurde, hat es nicht besser gemacht, also zur Kompensation wieder mehr gefressen -> Typischer Teufelskreis einer Sucht.
Das erklärt aber auch, warum es mir nach Jahren erfolgloser Diäten plötzlich leicht gefallen ist, 20 Kilo los zu werden. Ich habe ein paar toxische Einflüsse in meinem Leben ausgemistet, und so gab es einfach weniger Anlässe für Fressattacken und Frustknabbern. Und weil ich sportlich bin, gingen der Energiehaushalt in ein Defizit.
Soziale Medien als Parodie sozialer Vernetzung, die uns letztendlich einsamer macht, ist zwar ziemlich krass formuliert, denn ich habe im Internet echte Freundschaften geschlossen, die sonst gar nicht zu Stande gekommen wären.
Aber einen wahren Kern hat das schon. Macht man den Computer aus, ist man sofort abgeschnitten von dieser merkwürdigen virtuellen Parallelwelt, und sitzt doch alleine in seinem Zimmer. Wenn ich krank werde, wer bringt mir dann einen Tee ans Bett? Meine Youtube-Abonnenten?
Umso schöner finde ich es, dass wir TRForgler uns dann auch tatsächlich manchmal richtig treffen.
Das verleiht dann auch unserer virtuellen Interaktion eine andere Dimension.