23.10.2009 18:34
Kognitive Dissonanz sehe ich nicht auf Anhieb in deinem Beispiel. In bezug worauf? Kognitive Dissonanz ist, wenn ich mir ein Ereignis oder ein Faktum, das offensichtlich nicht nützlich war oder eher schädlich für mich, schön rede. Ich trete einem Verein bei, was offensichtlich zu teuer war, und sage dazu: naja, dafür gehe ich wieder öfter aus dem Haus, das hat bisher noch keeeein Verein geschafft. Dann war es ja gut. Dieses Beispiel zeigt auch, dass Dinge offensichtlich mehr wert sind, wenn man nur mehr für sie hinblättert.
Ob man auch von einer kognitiven Dissonanz spricht, wenn man eine Verletzung herunterspielt, weiß ich nicht.
Aber irgendwo spielt sie in dem Beispiel wahrscheinlich schon eine Rolle. Wenn sich die Leute in die Killerspieldebatte hineinsteigern und sich den Feind - Killerspiel - mit übermächtigen Fähigkeiten vorstellen, etwa dass er einem das Hirn aussaugen und auf Töten programmieren kann, um sich so eine einfache Erklärung für das Böse in der Welt zu erklären, bringen sie die zwei Beobachtungen "böse Welt" und "fies ausschauende Spiele" schließlich kognitiv miteinander in Einklang.
Killerspiele haben keine Lobby, das ist richtig. Sportarten sind ja auch nicht für potenzielle Amokläufer bedenklich. Sie würden sich aber ebenso für politische Hetze eignen wie die Gemeinde der Spieler, wenn keine feste Lobby hinter ihnen stehen würde. Aber je wacher die Spieler werden, desto mehr rüsten sie in Form von Vereinen und Initiativen ja auf.
Wie man so blöd sein kann, zwischen virtuellen Darstellungen ("Wenn Gewaltbilder Wirklichkeit werden"...) und realen Gewalthandlungen stärkere Zusammenhänge zu sehen als zwischen realen Gewalthandlungen und realen Gewalthandlungen, kann ich mir auch mit kognitiver Dissonanz nicht erklären. Davor verschließen die Leute von vornherein die Augen. Einen Strohmann wie die Killerspiele zu haben, auf den man seinen Blick richten kann, hilft einem dabei.
Mein Dozent hat mal gesagt, dass die Kognitive Dissonanztheorie viel in der Gruppenpsychologie erklären kann, oft aber auch herhalten muss, wenn es einfach nicht passt. Ist sozusagen das Mädchen für alles.
Ob man auch von einer kognitiven Dissonanz spricht, wenn man eine Verletzung herunterspielt, weiß ich nicht.
Aber irgendwo spielt sie in dem Beispiel wahrscheinlich schon eine Rolle. Wenn sich die Leute in die Killerspieldebatte hineinsteigern und sich den Feind - Killerspiel - mit übermächtigen Fähigkeiten vorstellen, etwa dass er einem das Hirn aussaugen und auf Töten programmieren kann, um sich so eine einfache Erklärung für das Böse in der Welt zu erklären, bringen sie die zwei Beobachtungen "böse Welt" und "fies ausschauende Spiele" schließlich kognitiv miteinander in Einklang.
Killerspiele haben keine Lobby, das ist richtig. Sportarten sind ja auch nicht für potenzielle Amokläufer bedenklich. Sie würden sich aber ebenso für politische Hetze eignen wie die Gemeinde der Spieler, wenn keine feste Lobby hinter ihnen stehen würde. Aber je wacher die Spieler werden, desto mehr rüsten sie in Form von Vereinen und Initiativen ja auf.
Wie man so blöd sein kann, zwischen virtuellen Darstellungen ("Wenn Gewaltbilder Wirklichkeit werden"...) und realen Gewalthandlungen stärkere Zusammenhänge zu sehen als zwischen realen Gewalthandlungen und realen Gewalthandlungen, kann ich mir auch mit kognitiver Dissonanz nicht erklären. Davor verschließen die Leute von vornherein die Augen. Einen Strohmann wie die Killerspiele zu haben, auf den man seinen Blick richten kann, hilft einem dabei.
Mein Dozent hat mal gesagt, dass die Kognitive Dissonanztheorie viel in der Gruppenpsychologie erklären kann, oft aber auch herhalten muss, wenn es einfach nicht passt. Ist sozusagen das Mädchen für alles.
Überwinde den Schmalzkringel und zähme den Donut.