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PC-Spiele und Suchtgefahr
#91

Was genau versteht man/ihr eigentlich unter dem Begriff *Killerspiel* ????

Meint ihr, dass es sowas gar nicht gibt und man gar keine Kritik an manchen Spielen üben sollte?

Ich hab davon ja nicht so die Ahnung *gg
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#92

Ich war gegen 17 Uhr da und von den Winnendenern war keine Spur mehr. Es standen ein paar von der Gegendemo (VBVD oder so ähnlich) herum, die ich aber nicht einmal erkannt habe. Sie trugen Pappkartons auf Bauch und Rücken, auf denen was von Bücherverbrennung stand. Mehr konnte ich nicht entziffern. Ich dachte, ich bin auf der falschen "Demo" gelandet. Vor 17 Uhr ging es wohl sehr friedlich zu und das Aktionsbündnis ist vorher frustriert abgehauen. Vom Container war keine Spur mehr.

Hier ein paar Links. Die Aktion war zum Glück nicht sehr erfolgreich. Rolleyes Big Grin

http://backyard-safari.blogspot.com/2009...ndnis.html

http://www.netzpolitik.org/2009/containe...winnenden/

Überwinde den Schmalzkringel und zähme den Donut.
[Bild: homer_sabber.gif][Bild: a054.gif]
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#93

Tja da sag ich nur: FAILED! LOL
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#94

EPIC FAIL LOL LOL LOL

Das ist ja obergeil. So ein riesiger Container - die waren sich ihrer Sache wohl sehr sicher. Naiv geht die Welt zugrunde Hrhr Hrhr Hrhr
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#95

Das ist echt geil. LOL Ich hätte da auch Spiele wie Barbies Ponyhof reingefeuert, damit der ein wenig voller gewesen wäre. Hrhr
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#96

Looooool! LOL
Für die passende musikalische Untermalung auf den Knopf drücken

Zitat:Was genau versteht man/ihr eigentlich unter dem Begriff *Killerspiel* ????
KEINER versteht etwas wirklich Konkretes unter dem Begriff Killerspiel, das ist ja das Problem. Das ist nur ein Schlagwort, bei dem jeder meint genau zu wissen, worum es geht. Rolleyes
In Wahrheit gibt es aber nur diffuse Vorstellungen davon, dass man dabei irgendwie Menschen umbringt. Ja, das tut man in TR nun Mal auch. WoW wurde auch schon mal als Killerspiel bezeichnet. Und sogar die Sims. Hrhr
Es reden einfach zu viele Leute drüber, die noch nie irgendein Computerspiel gespielt haben.

Zitat:Meint ihr, dass es sowas gar nicht gibt und man gar keine Kritik an manchen Spielen üben sollte?
Sicherlich gibt es brutale Spiele, über dessen pädagogische Wirkung man streiten kann. Aber ich denke auch, wenn jemand erwachsen ist, kann er selbst darüber entscheiden, was man hören/angucken/spielen will. Es gibt FSK, und man sollte endlich dafür sorgen, dass die bestehende Altersbeschränkung besser eingehalten wird. Aber Zensur halte ich für völlig überflüssig. Die ganze Debatte ist nur ein Ablenkungsmanöver an den wahren Ursachen vorbei und typischer Aktionismus.
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#97

Ein Papierkorb statt einem Container hätte wohl gereicht. Hrhr
Angeblich hatten ein paar Reporter sogar Spiele mitgebracht und sie Jugendlichen in die Hand gedrückt, damit sie ein paar Aufnahmen bekommen, wie sie die Spiele dann in den Container werfen.
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#98

Ich kann mich immer noch bepissen, was das für ein trauriges Bild ist. 3 Spiele in einem Container mit Platz für Tausende!

Habt ihr schon mitbekommen? Das ZDF nimmt Stellung zu Fisting-Attacken.
Nett ist auch das Best-of der Versprecher Hrhr
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#99

Das ist bestimmt richtig, aber an sich nicht verwerflich.
Die Sender stehen oft vor dem Problem, das der Stoff, der sich für illustratives Bildmaterial eignet, sich noch nicht oder schon ereignet hat, wenn sie am Ort des Geschehens sind. Also werden kleine (aber sehr verschiedenfach deutbare!) Aufnahmen gern mal fingiert. Das ist nur dann zu kritisieren, wenn sich in der Redaktion niemand mehr darum kümmert, ob das, was die Illustration suggeriert, sich hinterher tatsächlich so ereignet hat. Das überprüft im Redaktionsstress keiner, der Text wird dann halb zu den Bildern passend gedichtet, die der Kameramann mitgebracht hat, und der weiß ja auch nicht mehr, als er in den zehn Minuten gesehen hat, in denen er da war. Dann werden die Nachrichtenbeiträge zu glatten Lügen. Evil Würden die Nachrichtenleute sich besser selbst kontrollieren, also wenn Wahrhaftigkeit wieder mehr zählen würde, gäbe es so lumpige Nachrichtenbeiträge nicht mehr. Aber irgendwem passt diese Art der Berichterstattung sehr gut in den Kram, der Sender spart sich Personal und das Personal kann die Verantwortung von sich schieben, weil es immer so viel Stress hat. Gerade bei Killerspielen ist die öffentliche Meinung eh schon negativ vorgebildet und deswegen kann man sich bei diesem Thema ohnehin Schindluder erlauben. Angry

@ Eva: Null Denotation, hochprozentige Konnotation. Der semantische Gehalt von "Killerspiel" ist null definiert. Das ist umso besser, weil man keinen Politiker auf seine Aussagen festnageln kann. Heute heißt der Begriff das, morgen das. Die meisten politischen Schlagwörter sind Komposita, zusammengesetzt aus Einzelwörtern, die zwar denotiert sind, aber vor allem starke Konnotationen haben. KILLER-SPIEL. Konnotationen sind kontextabhänige Assoziationen, mit denen jeder, themenkundig oder nicht, sofort etwas anfangen kann. Das Killerspiel enthält nur solche Konnotationen und keine Denotation. Wäre es jemandem ernst um das Verbot von Killerspielen, würde man sofort eine klare Definition festlegen und ebenso auch Kriterien zur Identifizierung solcher Spiele. Die Leute, die diese Lüge selbst auch noch glauben und Forschung betreiben, werden sicher noch lange weiterforschen, aber nie zu einer Definition kommen, weil es ja keine Killerspiele gibt.

Killerspiel ist ein Strohmannargument, das immer dann hervorgekramt wird, wenn wieder ein Amoklauf stattgefunden hat. Dann wiederholt man alles, was man bisher über Killerspiele "weiß" und rügt vorwurfsvoll die zuständigen Stellen (zuständig für Killerspiele?!), doch endlich das Verbot von Killerspielen voranzubringen. Nach wenigen Wochen gerät der Amoklauf aus dem Fokus der medialen Aufmerksamkeit und die theatralischen Gebärden stellen sich wieder ein. Auch von denen da oben will niemand Spiele verbieten, weil der Staat zu gut an ihrem Verkauf verdient. Nur die fragliche BPjM, die sich noch nie um Transparenz bemühen musste, wird in eine Scheinaktion eingespannt - die neuen FSK-Aufkleber - damit man sagen kann, man hätte was unternommen.

Die Argumentation sieht in etwa so aus:
Die Amokläufer waren Jugendliche.
Jugendliche sind mit Killerspielen "infiziert".*
Killerspiele sind Auslöser jugendlicher Gewalt.**
Wenn Jugendliche keine Killerspiele mehr spielen, werden sie nicht mehr zu Amokläufern.
Das Verbot von Killerspielen sorgt dafür, dass Jugendliche keine Killerspiele mehr spielen können.
Also: Verbieten wir Killerspiele. Bzw.: Wenn wir Killerspiele verbieten, gibt es keine Amokläufer mehr.

* So waren sie vor 20 Jahren mit Horrorfilmen infiziert und davor mit Abenteuerromanen.
** Wie damals die Horrorfilme und Romane.

Die Argumentation ist in sich logisch aufgebaut, durchaus, aber es gibt keine Beweise für die Einzelaussagen. Der Begriff, der im Mittelpunkt steht, ist nicht einmal definiert. Es ist also alles richtig und falsch, was man mit diesem Begriff anstellt.

Man kann sich hundert Argumente überlegen, wieso die Argumentation Quatsch sein soll. Genau das ist der Zweck des Strohmanns. Wer die Behauptung aufstellt, sollte eigentlich in der Bringschuld mit schlüssigen Argumenten sein. Anstelle meiner hundert Argumente sollte ich nur ein gutes Argument erwarten. Aber die Vorwürfe schrecken die Leute auf, alle Spieler fühlen sich angegriffen und verlieren 1000 Worte zum Thema Killerspiel. So ist das Ziel erreicht: jeder vergisst, worüber eigentlich gesprochen werden sollte.
Es sind natürlich soziale Probleme, Risse im sozialen Netz, die für Mobbingopfer, gescheiterte Schulkarrieren und Amokläufer gleichermaßen verantwortlich sind. Amokläufer sind nur die populären Fälle, die es in die Medien schaffen. Sie legen offen, dass dieses Bildungssystem eklatante Mängel hat. Und das sollen die Leute gefälligst vergessen, denn kaum ein Politiker wird es während seiner Amtszeit zustande bringen, gegen diese Probleme vorzugehen, zumal für diese Probleme, die teils bestehen, seit es ein Bildungssystem gibt, keine Lösungen vorhanden sind. Lösungsentwicklungen anzustrengen, rentiert sich für keinen Politiker. Killerspielpolemik aber schon.

Der Nebeneffekt der Debatte um das Killerspielverbot ist, dass auf den Zuwachs an Zensurmaßnahmen in Deutschland aufmerksam gemacht wird. Die Debatte um Killerspiele erinnert uns auch in unserem privaten Umfeld, wo wir uns doch nur mit Unterhaltungsprogramm beschäftigen wollen, an dieses heiße politische Eisen. Das soll aber nicht heißen, dass die ganze Debatte wegen dieses Nebeneffekts deshalb gutzuheißen wäre. Tongue

Terror, Al-Kaida usw. sind genauso konstruierte Schlagwörter wie das Killerspiel Denotativ leer, konnotativ schwer.
Überwinde den Schmalzkringel und zähme den Donut.
[Bild: homer_sabber.gif][Bild: a054.gif]
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Besonders bemerkenswert finde ich ja dieses Video zur Killerspieleaktion, wo man mal die Bemalung des Containers gut erkennen kann.
http://www.youtube.com/watch?v=f5mSv6ROhJE#t=0m47
Haben die da im Ernst "Mensch ärgere dich nicht" als Beispiel für ein brutales Killerspiel drauf gemalt?! Eek!
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