Flo,'index.php?page=Thread&postID=102178#post102178' schrieb:Dafür hatte ich wahrscheinlich ähnlich gemischte Gefühle nach Infinity War... okay, dass die Filme alle irgendwie miteinander zu tun haben gehört beim MCU dazu, aber bei dem offenen Ende wird man ja regelrecht genötigt in den nächsten Teil zu gehen.
Echt schlechter Stil. Früher hätte es gereicht, wenn man zB die Captain America-Filme irgendwann nach Lust und Laune mal nachholt.
Du hast wohl auch diesen Vervollständigungszwang wie ich
Oh ja, die Filme regen mich auch sehr auf. Warum ich überhaupt mit
Luke Cage angefangen habe, frage ich mich da.
Vervollständigungszwang kann man das wirklich nennen. Offensichtlich hat mich die Serie nicht genug verärgert, um mittendrin aufzuhören. Wie bei
Supergirl. Am Anfang der dritten Folge habe ich einfach weggeschaltet. Irgendwie habe ich dann nach Monaten aber gedacht, dass ich wissen muss, wie man eine Supergirl heutzutage erzählt. Ich nahm es wie ein Bildungsprogramm. Meine Leitfragen waren in etwa, wie (erfolgreich) den Kindern heute Feminismus vermittelt wird und was für Früchte das tragen kann. Und ich bin irgendwie enttäuscht gewesen, aber jetzt weiß ich wenigstens mehr. Es hat nichts direkt mit Feminismus zu tun, aber wie auch bei Luke Cage hat mich so sehr abgestoßen, wie die Normalsterblichen den Superhelden anfeinden und niedermachen. Supergirl muss sich noch viel mehr als Cage anhören, trotz oder gerade mit Superkräften nicht gut genug zu sein und alles falsch zu machen. Alle wollen es besser wissen, anstatt erst einmal anzuerkennen, dass sich überhaupt jemand überdurchschnittlich, also mit Superkräften, für die Stadtgemeinde engagiert.
Ich glaube, nur wegen einer Figur wollte ich wirklich wissen, wie die Staffel endet. Und sonst fand ich, dass ich einfach irgendwie die Schlussklammer benötige, nachdem ich mir eben die Öffnungsklammer angetan habe. Die Story geht mir viel länger unnötig durch den Kopf, wenn ich mir nicht das Ende anschaue. Also ziehe ich es jetzt halt durch, dachte ich mir so. Gerade bevor ich hier gepostet habe, las ich von der Absage von Staffel 3. Darüber bin ich überhaupt nur gestolpert, weil ich einfach WIRKLICH eine Info zur Sendung recherchieren musste. Ich sage es mal "ohne Spoiler": Eine Figur wird am Ende von Staffel 1 am Arm verletzt, die Wunde verheilt aber. Direkt in der ersten Folge der zweiten Staffel fehlt der Figur plötzlich der Arm!! Ich dachte nur: HÄ!? Was habe ich verpasst? Von wem reden die plötzlich, auf wessen Konto geht die Amputation!? Tatsächlich ist dieselbe Figur wieder am Arm verletzt worden, aber in einer anderen Marvel-Serie. Wie unachtsam gleich alle Marvel-Serien auf einmal geschrieben sind, dachte ich nur. Hätte man der Verwirrung doch besser vorgebeugt. Durch eine andere Verletzung in der ersten Staffel und mehr Info in der zweiten Staffel. Ich musste wirklich, wirklich, wirklich Google anschmeißen, um einer Serie folgen zu können, von der ich keine Folge verpasst habe. Wo man schon Serien macht, wo man viel mehr Zeit hat für Erklärungen. Wie kann man diesen Vorteil gegenüber Filmen nur so verbaseln, indem man plot points über ein halbes Dutzend Serien verstreut, und früher oder später vielleicht noch über Spin-Off-Comics und Videospiele, cross-medial, um die Leute auf allen Kanälen zu binden. Wirklich sehr ärgerlich. Dann habe ich noch einmal etwas recherchieren müssen, weil irgendwie offensichtlich ein dicker game changer für alle Figuren von Luke Cage mal einfach so in einem anderen Stadtbezirk und damit in einer anderen Serie stattgefunden hat, bei Daredevil oder Iron Fist oder Jessica Jones oder so. ALLE reden davon, eine Nebenfigur ist wohl irgendwie zu einem Bösewicht avanciert, hat plötzlich Kräuterkräfte oder so - und du sollst das einfach plötzlich wissen. Also wirklich, dieser Showdown hätte ja wohl in Luke Cage hineingehört. Man hätte dasselbe Ereignis ja in allen Serien leicht variiert zeigen können, für deren Verständnis es wichtig ist. Ich sage mal so: et cetera… Als ich dann also diese Kräuterfee, die plötzlich den Bösen half, recherchierte, um zu erfahren, dass sie irgendwie zu einem Bösewicht namens Nightshade wird, habe ich wenigstens die erlösende Info zum Serienende gefunden. Die andere Figur hat ihren Arm sozusagen auch nur verloren, damit sie einen bionischen Arm - von Tony Stark Industries - spendiert bekommt.
Ich möchte nur noch einmal ausdrücklich warnen.
Ich bin nämlich längst darüber hinweg, weil ich die Serie durchgezogen habe und keine neuen Folgen mehr kommen werden. Luke Cage kann also nicht wieder meinen Vervollständigungszwang auslösen.
Ja,
Eine Reihe betrüblicher Ereignisse sieht gut aus, aber irgendwie zu gewollt "timburtonesque" im Serienformat. Aber wieso nicht. Oder
The Man in the High Castle, wollte ich schon lange sehen. Gerade habe ich Netflix gekündigt. Ich habe erst einmal die Schnauze voll. Um
Gotham und
Supergirl weiterzuschauen, muss ich wohl warten oder bei den Streamingportalen der Produzenten/Fernsehsender blechen.
An dieser Stelle mal ein medienpragmatischer Einschub: Ist euch aufgefallen, dass euch Netflix und co. oft Produktionen empfehlen, die gar nicht passen, obwohl sie euch gut genug kennen, um das zu wissen? Der Grund ist, dass sie ein limitiertes Angebot an fristgebunden lizensierten Produktionen haben, aber immer so tun müssen, als sei ihr Vorrat an auf den Nutzer zugeschnittenen Produktionen endlos. Man hat vielleicht 1.000 Produktionen im Monat auf Lager. Manchen Nutzer interessieren davon vielleicht 10, vielleicht 200. Was man aufgrund der Nutzerangaben zu seinen Vorlieben und seinen Likes und Dislikes ja weiß. Aber wer einen speziellen Geschmack hat, ist mit dem Angebot eben nicht zufriedenzustellen. Also schickt man den Nutzer dann halt trotz ausgeklügelten Empfehlungssystems auf eine Reise durch mittelprächtige Angebote.
Also fange ich diesen Monat lieber die Spiele an, die ich vor Ewigkeiten gekauft und wieder vergessen habe.