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Orca tötet Trainerin
#21

Im letzten Jahr sind wieder mehrere Orcas in Gefangenschaft viel zu früh gestorben. Unsure
Zum Vergleich: Orcas haben in Freiheit etwa die gleiche Lebensspanne und die gleiche fruchtbare Zeit wie Menschen.

Die alleine gehaltene Nami hatte 80 Kilo Steine geschluckt. Das stellt wieder einmal die Frage: Können sich Orcas bewusst umbringen? Mellow
Sie wurde 28 Jahre alt.

Kalina, der erste in Gefangenschaft erfolgreich nachgezüchtete Orca ("Baby-Shamu"), starb im Alter von 25 Jahren an einer Infektion.

Der immer kränkelnde Sumar starb an Darmverschluss und wurde gerade mal 12 Jahre alt.

Seine Mutter Taima starb ebenfalls im letzten Jahr im Alter von 21 Jahren aufgrund von Geburtskomplikationen. Das ungeborene Kalb starb auch. In diesem Alter bekommen Orcas in Freiheit meist gerade das erste Kalb. Taima hatte dagegen schon drei. Das erste bekam sie im Alter von 9 Jahren! Sie zeigte starke Aggressionen gegen ihre eigenen Kälber und musste daher permanent von ihnen getrennt werden. In der Natur bleibt der Nachwuchs das gesamte Leben lang bei ihrer Mutter!

Für Tilikum hat sich die Lage auch enorm verschlechtert. Er nimmt nicht mehr an den Shows teil, seitdem er Dawn getötet hat, sondern dümpelt den ganze Tag alleine hinter den Kulissen. Die verstorbene Taima war einer der wenigen Wale, mit dem er klar kam. Alle anderen prügeln auf den armen Kerl ständig ein. Im Matriarchat der Orcas ist Tilikum nämlich ein Fremder, und wird es immer bleiben. Jetzt ist er komplett alleine und ohne Beschäftigung. Unsure

So sieht man ihn jetzt isoliert und gelangweilt stundenlang an der Oberfläche dümpeln. In der Natur sind Orcas immer in Bewegung. Selbst im Schlaf reisen sie.

Man soll ja keine menschlichen Maßstäbe anlegen, aber dass ein so soziales und intelligentes Raubtier unter solchen Bedingungen psychotisch wird, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Die ebenfalls isolierte Nami konnte man vor ihrem Tod auch stundenlang in ihrem lächerlich kleinen Pool dümpeln sehen.

Das kann mir doch keiner erzählen, dass das artgerecht wäre!

Gegen Seaworld wurde von der Familie von der getöteten Dawn Brancheau geklagt. Zudem hat die Occupational Safety and Health Administration (OSHA, eine Behörde zur Durchsetzung von Arbeitssicherheit) Untersuchungen angestellt, ob Seaworld seine Mitarbeiter bewusst in eine bekannte Gefahr begibt, und welche Rolle die Haltungsbedingungen der Orcas spielen. Die Anhörung der OSHA (inklusive der kritischen Experten) soll jetzt ganz im Sinne der Politik von Seaworld unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden. Klar hat Seaworld einiges zu verbergen, aber hat man denn kein Recht auf die Wahrheit? Angry

Hier gibt es eine Petition, dass die Anhörung öffentlich sein soll. Öffentliche Anhörung

Dieses Geschäft mit diesen Tieren ist so pervers, dass ich es kaum in Worte fassen kann! Mich macht das unendlich wütend. Cursing
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#22

Das ist wirklich pervers! Ich habe gleich mal unterzeichnet.

Besonders krass finde ich vor dem Hintergrund, dass dieses Jahr sowohl Russland, als auch Japan (war es Japan?), neue Orcas fangen wollen, um sie Seaworld zu verkaufen. Damit werden dann die Fangverbote anderer Länder umgangen, damit man auf Kosten der Tiere Millionen machen kann! Cursing
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#23

Habe auch unterzeichnet.

Zitat:Damit werden dann die Fangverbote anderer Länder umgangen
Unglaublich, dass da keiner einen Riegel vorschiebt. Cursing
Es werden ja auch jede Menge Wale aus "Forschungsgründen" gefangen und dann landet das Fleisch auf dem Markt. Es ist viel zu einfach, die Verbote zu umgehen.
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#24

Ich habe auch unterzeichnet. Smile
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#25

Wenn ich sehe, wie Tilikum dahin dümpelt, werd ich wirklich wütend...

Rein theoretisch (mir ist klar, dass wird nie passieren wird), aber wären die Orcas draußen jetzt noch so vielen Jahren Fefangenschaft in der Lage zu überleben, wenn man sie einfach freiließe?

see u
Tifa Nazah
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#26

TifaNazah,index.php?page=Thread&postID=65176#post65176' schrieb:vielen Jahren Fefangenschaft in der Lage zu überleben, wenn man sie einfach freiließe?
Naja, um das geht es ja wahrscheinlich nicht, sondern darum, dass eben keine neue Orcas mehr für Unterhaltungszwecke oder auch ominöse Forschungszwecke in Gefangenschaft leben sollen oder wenn dann die Haltungsbedingungen stark verbessert werden müssten.
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#27

Es geht erst einmal darum, dass die Wahrheit der Experten auf den Tisch kommt, und nicht die Seaworld-Version.

Wenn keine neuen Wale mehr gefangen und nachgezüchtet werden dürfen, wäre das schon ein großer Fortschritt.

Was mit den Walen in Gefangenschaft idealerweise passieren sollte, ist ein kompliziertes Thema. Willy-Darsteller Keiko hat gezeigt, dass Orcas (natürlich mit viel Training) wieder lernen können zu jagen, und hat mehrere Jahre in Freiheit leben können. Dass er am Ende an einer Lungenentzündung gestorben ist, ist nicht zwangsläufig ein Beweis dafür, dass die Auswilderung gescheitert ist. In Gefangenschaft sterben Orcas auch sehr häufig an Lungenentzündung, und Keiko war nicht mehr der Jüngste. Der wesentlich problematische Punkt war, dass er keinen dauerhaften Anschluss an Artgenossen gefunden hat, und daher wieder nach menschliche Kontakt gesucht hat. Aber aufgrund der festen Sozialstrukturen der Orcas wäre das auch unwahrscheinlich gewesen.

Einige Orcas sind aber sehr gute Kandidaten für Auswilderung. Lolita zum Beispiel. Sie lebt seit 40 Jahren in einem winzigen Pool, der sogar in Amerika illegal ist. Sie gehört der wegen exzessiven Orca-Fang für Shows im Bestand bedrohten Unterart "Southern Residents" an. Man kennt ihre Familie, man vermutet sogar stark, dass ihre Mutter die Matriarchin "Ocean Sun" ist. Und da man Lolita die Lautäußerungen ihrer Familie vorgespielt und sie sehr interessiert reagiert hat (Orcafamilien spreche eigene Sprachen. Ein weiteres Problem bei Gruppenhaltung nicht verwandter Orcas!), ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich wieder in die Gruppe integrieren kann.

Bei Tilikum wäre das wohl schwieriger, da seine Familie nicht bekannt ist. Im Gegensatz zu Lolita und Keiko ist er kein menschenfreundlicher, leicht zu trainierender Orca, und ist wohl auch schon sehr neurotisch. Unsure
Für solche Fälle wäre es wohl das Beste, sie in einer großzügig abgesperrten Bucht unter menschlicher Pflege ihren Ruhestand genießen können.
Die einzige Funktion, die Tilikum bei Seaworld jetzzt noch erfüllt, ist Samenspender. Thumb down
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#28

Codo,index.php?page=Thread&postID=65180#post65180' schrieb:Die einzige Funktion, die Tilikum bei Seaworld jetzzt noch erfüllt, ist Samenspender. Thumb down

Oh ha, ich weiß ja nicht wie das bei Orcas ist, aber solche Gene sollte man ja nicht unbedingt zur Zucht verwenden...

see u
Tifa Nazah
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#29

Tilikums Verhalten liegt wohl schon teilweise an seinen Genen. Seine Söhne Kyuquot und Tekoa haben beide schon Trainer angegriffen. Im Fall Tekoa starb der Trainer sogar, als er nach einem heftigen Zusammenstoß ohnmächtig wurde und ertrank. Das war übrigens kurz vor dem tödlichen Angriff von Tilikum auf Dawn Brancheau, allerdings gab es kein so großes Medienecho, da es während einer Trainingssession passierte und es der Öffentlichkeit daher als Unfall verkauft werden konnte.

Tilikum stammt aus Islands Gewässern. In der Natur würden diese Wale überhaupt nicht mit den ganz anders lebenden Residents vermischen. Residents sind menschenfreundliche, an der Pazifikküste lebende Fischfresser mit sehr festen Familienstrukturen. Sogenannte "Transients" leben dagegen weiter auf dem Meer und fressen Robben und andere Wale. Transients sind weniger sozial und erheblich aggressiver, daher wurden hauptsächlich Residents gefangen (bis kaum noch welche übrig waren). Die genetischen Unterschiede der verschiedenen Populationen sind so groß, dass man sie mittlerweile sogar als verschiedene Arten ansieht. Ob Islands Orcas zu Transients gezählt werden können, ist noch eine ungeklärte Frage.

Die Folgen dieser widernatürlichen Kreuzungen sind jedenfalls völlig unvorhersehbar.

Sie haben aber keine andere Wahl als Tilikum als Samenspender zu nehmen. Ihnen sterben die Wale weg. Die werden ja im Schnitt nicht mal halb so alt wie in der Natur. Deswegen versuchen sie wie blöd zu züchten. Allerdings sterben die Neugeborenen häufig, und tödliche Geburtskomplikationen sind auch nicht selten. Kein Wunder, in der Natur würden die Walkühe nicht so oft trächtig werden oder so früh ihr erstes Kalb bekommen. Tilikum ist Vater von 9 und Großvater von 3 der insgesamt 41 Orcas in Gefangenschaft. Inzucht findet jetzt schon statt (ebenfalls mit unvorhersehbaren Folgen). Und neue fangen dürfen sie (zumindest nicht auf direktem Weg) nicht.

So traurig die Option auch ist: Vielleicht stirbt mit den verbleibenden Orcas das Geschäft zusammen mit ihnen von alleine. Aber das ist ja nur ein Teil der Industrie. Delfine, Belugas etc. dürfen dennoch weiterhin gefangen werden, und denen geht es auch nicht besser. Unsure
Es gibt Tiere, die man aufgrund ihrer Bedürfnisse als Haustiere oder in Zoos halten kann. Meine Enten würden beispielsweise selbst dann immer beim Haus bleiben, wenn kein Zaun wäre. Wink
Aber für Wale geht es einfach nicht, egal wie sehr man sich bemüht.
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#30

Codo,index.php?page=Thread&postID=65185#post65185' schrieb:Es gibt Tiere, die man aufgrund ihrer Bedürfnisse als Haustiere oder in Zoos halten kann. Meine Enten würden beispielsweise selbst dann immer beim Haus bleiben, wenn kein Zaun wäre. Wink
Aber für Wale geht es einfach nicht, egal wie sehr man sich bemüht.

Ja, dass Argument kann ich nachvollziehen - unsere Ponies brechen ständig aus, aber sie verlassen ihren Stall nie so weit, sondern bleiben immer auf Nachbars Weide (die meist zum Heu produzieren ist und da das Gras meterhoch steht), aber wirklich weglaufen würden sie nicht, sie kommen auch gleich angelaufen, eine begrüßen, wenn man kommt - schon komisch wenn man von der Straße einbiegt udn ein Pferd einem entgegen kommt statt in eingezäunt zu sein, aber sobald man sie ruft und einsammeln will, folgen sie wieder brav in den Stall/Weide etc...

p.s. Und die Gänse der Besitzerin der Pferde laufen immer tagsüber bei ihr frei ohne Zaun ums Haus und kommen jeden Abend brav zurück in ihren Stall - letztens ist soger ne Wildgans freiwillig dazugekommen...

Diese Residents und Transidents Klassifizierung kenne ich auch aus dem Buch von Frank Schätzling (Der Schwarm) - sehr interessantes Buch übrigends...

Übrigends neben Walen finde ich sind viele Tiere einfach nicht für die Gefangenschaft geeignet, vorallem solche die Jäger sind und viele Kilometer in der Natur zurücklegen... (Wölfe, Tiger etc) - da sind Reservate schon viel besser, aber die Menschen sollen die Tiere ja sehen können, darum muss man sie auf engen Raum pressen, sonst könnten sie sich ja im weitläufigen Gehege verstecken... So gern ich Wölfe sehe (ist in freier Natur ja leider kaum mehr möglich), so sehr tun sie mir in ihrem kleinen Gehege leid... Wirklich traurig... Einerseits tötet der Mensch sie in ihren freien Territorien und Zoo und Gefangenschaft können die Ausrottung verhindern, andererseits sind die inzüchtigen, unnätürlichen Tiere nicht das wahre - sie sehen aus wie ihre freien Kammeraden, aber repräsentieren sie die natürliche Auslese und Verhaltensweise nur bedingt...

see u
Tifa Nazah
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