Codo,index.php?page=Thread&postID=53702#post53702' schrieb:Zitat:Andererseits muss man auch mal eine andere Seite sehen! Diese Stiere haben bis zu dem Moment im Ring das glücklichere Leben verglichen mit dem, wie wir unsere Rinder in Ständerhaltugn halten.
Aber das ist kein Argument für den Stierkampf, sondern gegen die Rinderhaltung.
Zudem werden die Stiere zur Belustigung stundenlang gefoltert und unter vollem Bewusstsein umgebracht. Ich denke, das ist eine wesentlich schwächere Rechtfertigung als sie zur Ernährung unter Betäubung zu schlachten.
Zitat:aber diese Prüfungen sind enorm wichtig um starke und begabte Zuchthengste auszuwählen.
Wenn es wirklich so ist, dass man die genetische Qualität von Pferden nur ermitteln kann, indem man Stiere mit Widerhaken zerfleischt (was ich wirklich nicht glaube, sondern viel eher für eine lahme Rechtfertigung einer traditionellen Mordsgaudi halte), würde ich sagen: Scheiß auf die Zuchtlinie.
Ein Hobby sollte keine Rechtfertigung für Tierquälerei sein.
Klar ist das auch vor allem ein Argument gegen die Rinderhaltung hier (ich kaufe mir darum auch lieber mein Argentinisches Rindfleich für ne Menge mehr Kohle, als den Pnny Hack) - ich weiß nicht in wievielen Schlachtbetrieben du mal warst, aber wer immer dir das Märchen von betäubten Rindern in Kopf gesetzt hat, lügt oder bildet eine Ausnahme unter den Schlachbetrieben! Ich hab gesehen, wie die das Fleischtier (ob Schwein, Rind oder Pferd) bei vollem Bewusstsein in den Schlachtraum gebracht wird, es riecht das Blut seiner Vorgänger, Panik macht sich in den Augen breit, dann wird ein Bolzen durch den Kopf gejagt, leider trifft der nicht immer gleich und führt zum Tode - wenn man Pech hat, lebt das Tier noch, während es kopfüber an den Hinterbeinen aufgehängt wird... bis es verblutet... ich kenne mich nicht aus wie lange sowas dauert, aber sicher auch ne Weile...
Die Stiere, die im portugisischen Stiefkampf eingesetzt werden, werden nicht getötet dannach - es besteht aus einer höhsten 15 Minuten langen Vorführung (sicher keine Stunden!) in der der Reiter vom Pferd aus 3 Wiederhaken in den Schulterbereich versetzt - dem Stier wird weder irgendein Hoden abgeklemmt noch wird er geteasert (wie bei amerikanischen Rodeos) - er wird nur durch das heranreiten vor seier Nase gereizt und ist meist nicht sehr begeisterungsfähig zur langfristigen Verfolgungen anzusetzen - noch kommt dannach ein Torero mit roten Tuch, der den "Gnadenstoß" versetzt. Der Stier wird danach rausgenommen, verarztet und hat seine restlichen Tage Ruhe als Decktier etc... Es kommt selten vor, dass ein Tier so schwer verletzt wird, dass es per Einschläfern erlöst werden muss. Beim Rodeo sind es viele, viele verletzte Tiere! Pferde wie auch Rinder. Genickbrüche, Beinbrüche in fast jedem - auch wenn das gern vertuscht wird.
Das einzige, was ich daran abstoßend finde, sind die Wiederhaken, die sicher wehtun - darum würde ich gern einen Ersatz mit einer Art Paint Ball System einführen. Das soll nicht heißen, dass ich das alles gut heiße, aber man sollte auch nicht alles in einen Topf werfen. Ich woltle vielmehr den Unterschied ausarbeiten, das Stierkampf nicht gleich Stierkampf ist. Ich will niemanden bekehren pro Stierkampf zu sein, ich bin es im Prinzip auch nicht wirklich, aber man muss differenzieren.
Vorallem versteh ich nicht, warum sich alle über Stierkämpfe aufregen, aber keiner was gegen Rodeos sagt - vorallem wenn man bedenkt, dass wir mit jedem Kauf unserer Coke eine Teil mitfinanzieren.
Jemand der die klassische Reitweise nicht richtig erlernt hat (und das geht leider in kaum einer Reitschule), wird vermutlich auch nicht verstehen, worin die Faszination auf der Seite der Pferde in solchem Kampf liegt, die ein solch ausgebildetes Pferd an den Tag legt. Jeder Spring- und Dressurreiter, der sein Pferd dopt oder durch Rollkur den Hals zur Brust zieht, wird nie verstehen, was eine solche Bindung zu einem Pferd bedeutet und was es bedeutet auschließlich über Gewichtsverlagerung und nicht Zügelzug im empfindlichen Maul zu reiten bedeutet. Ich finds viel schlimmer, was da Gang und gebe auf den Tunieren ist - regelmäßig ließt man von Rollkurreitern, vor kurzem hat man auf dem Abreiteplatz erst einen Topreiter erwischt, dessen Pferd eingerollt war und die blaue Zunge raushing!
Und Rollkur ist keine Ausnahme/Randerscheinung, egal ob große Internationale Tuniere, oder kleine - selbst bei Appasionata gab es ein Pferd, dass zwar nicht extrem eingerollt, aber doch deutlich hinter der Senkrechte ging.
In dem Sinne finde ich es schlimm, wenn die Deutschen etc. über Traditionen schimpfen, ihre eigene Tierquälerrei im Lande aber ignorieren. Zuerst sollte man sein Land tierfreundlich machen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt und verurteilt.
see u
Tifa Nazah