[Codo]

Beim Musizieren ist es sogar noch viel mehr einfach eine Frage der Übung. Es ist zwar auch ein komplexer Vorgang, aber er lässt sich auf kleine, einzelne Einheiten zerlegen, die man einzeln einüben kann. Auf die Frage "wie machst du das" kann man sogar bei Details antworten.

Malen lernen heisst: Vogel friss oder stirb. Entweder man kommt selbst irgendwann drauf, oder man muss damit leben, "untalentiert" zu sein. Ich finde, da kann schon der Kunstunterricht in der Schule deutlich besser werden.

Aber zurück: bei mir werden Köpfe immer zu groß.

Bei mir auch. Dann korrigiere ich den Körper, weil ich den Kopf wichtiger finde, und schon passt es nicht mehr auf's Bild. OK, beim Malen mit Photoshop nicht so das Problem, aber auf Papier passiert es mir immer mal wieder, dass die Füße nicht mehr drauf passen.

Ich bin zwar kein Anfänger, aber wenn ich Fehler mache, dann immer wieder die gleichen.
Ich habe offenbar auch noch Blockaden durch meine linke Gehirnhälfte. Daher versuche ich jetzt noch Mal von vorne anzufangen. Ich hasse es zwar, eine Vorlage stumpf abzupinseln, aber wenn es mir am Ende auch dabei hilft, die Bilder meines inneren Auges besser "abzumalen", muss ich da eben durch.

Wie unterschiedlich die Gehirnhälften sich auf das Resultat auswirken, kann man übrigens so rausfinden: Man malt ein Bild einmal richtig herum und einmal auf den Kopf stehend ab. Wetten, dass die zweite Version deutlich mehr am Original ist? Wenn Bilder verkehrt herum sind, hat die linke Gehirnhälfte es schwerer, Formen zu kategorisieren (Nase, Arm, Stuhl...), und hält sich mehr zurück.

Der Trick mit dem Umdrehen funktioniert auch rückwirkend. Dann sieht man häufig jede Menge Fehler, für die man vorher blind war!
Bei mir sehen vor allem die Augen häufig seltsam aus, wenn ich sie anders herum betrachte. Ich spiegele während es Malens daher immer mal wieder um die Hochachse oder drehe auf dem Kopf, um die Proportionen zu prüfen.

Zumindest bei Skizzen kann man es auch auf Papier machen, indem man das Blatt umdreht und gegen das Licht hält.

Übrigens rede ich hier nur von dem Abmalen (nicht Durchpausen oder Übermalen, das kann jeder) von einer Vorlage (real oder geistig). Das ist natürlich erst Mal nur der handwerkliche Aspekt. Kreativität lernt man dadurch nicht. Ich glaube sogar, dass sehr viele Menschen eigentlich sehr gute Ideen haben, aber ihre Kreativität es einfach nicht aus ihrem Kopf heraus schafft, weil ihnen das Handwerkszeug dazu fehlt.

[Spiddle]

Ich dachte mir, es passt am besten hier rein....

Ich habe grad ein Photoshop-Speed"painting" entdeckt und bin vollkommen geflasht
Ich bin total fasziniert und vor allem zum Ende hin denke ich mir: "Das kann ja kaum noch besser aussehen" Und dann wird es noch besser

Am besten in HD!

(Auch seine anderen Photomanipulationen sind übrigens der Hammer!!)

[Flo]

Wow, das sieht echt super aus und ist auch gut aufgemacht.

Ich hab auch immer wieder versucht was in meine Bilder einzubringen aber es sieht dann neben der gemalten Figur einfach unpassend aus. Deswegen haben meine Bilder auch meistens keinen gescheiten Hintergrund.
Aber richtig angewandt kann man damit sehr viel Zeit sparen und man muss auch nicht unbedingt gut dafür zeichnen können wie man an dem Video sieht.

[cybie]

Da ich gerade sehe, wie Codo hier herumlungert, kann ich ja mal etwas posten, was ich neulich auf Tumblr gereblogged hab:

http://funkyasshole.tumblr.com/post/39041647587

Relativ einfach und mit der Ebene auf "Multiplizieren" fast so, wie ich es mache. Und dass es auch noch in Gimp gemacht ist (=kostenlos) , zeigt auch, dass man zum Zeichnen "nur" wissen muss, wie man mit seinem Werkzeug umgehen muss.

[Codo]

Da ich gerade sehe, wie Codo hier herumlungert,

Stalker.

Ich hänge hier gerade rum, weil ich irgendwie Starthilfe brauche, dass mein Malmotor wieder anspringt.
Ich bin zwar schon wieder dabei, aber irgendwie fühle ich mich wie die Restauratorin von diesem Jesus-Bild.
Gerade hat Mourose einen so schlimmen Gesichtsunfall gehabt, dass ich beim Rauszoomen lachen musste.
Es ist ja schon ewig her, dass ich überhaupt was gemalt habe. Und ich muss mich erst an das neue Tablet gewöhnen.

zeigt auch, dass man zum Zeichnen "nur" wissen muss, wie man mit seinem Werkzeug umgehen muss.

Stimmt. Ich finde häufig, dass Bilder die tolle Pinsel und gaaaaanz viele Effekte haben, meist doch recht uninspiriert rüberkommen.
Mich erinnert das an überproduzierte Clubmusik.

[cybie]

Ich hab doch nur mal kurz ins Wer-ist-wo-online geluschert...

Malmotor Ich hoffe, dass du noch schnell genug wieder reinkommst, damit es nicht so frustriert. Würd gern mal wieder was von dir sehen.

Obwohl ich heute rechtzeitig ins Bett wollte, habe ich vor ein paar Minuten angefangen, ein Bild zu skizzieren... warum werd ich immer erst um diese Uhrzeit kreativ?

[Codo]

Hier wird kaum von Hand gezeichnet, aber die Techniken sind trotzdem sehr beeindruckend. Und das Resultat sowieso.

Ich muss auch mehr mit Texturen machen.

[Scottie]

Hab ich mir auf deviantart gleich als Wallpaper gezogen. Die Proportionen stimmen zwar nicht mehr, weil das Bild kein 16:9-Format war, aber es sieht trotzdem immer noch gut aus

[cybie]

[Codo]

Das mit dem Bewegungsradius habe ich auch so gelernt. Das ist ja sowieso absolute Voraussetzung, um Posen und Bewegungen halbwegs sinnvoll zu malen. Aber diese Spiralen finde ich unnötig. Die gelingen einem doch auch nur richtig, wenn man sowieso schon ein Gefühl dafür hat, wie sich das alles verkürzt.
Ich arbeite lieber mit Mittel- und Bewegungslinien, um die ich dann die Körper-"Würste" herumbaue.

Eigentlich ist es ja albern, wie verzerrt man malt. In der Realität würde sich das bei unserer Augenoptik niemals derartig verkleinern oder vergrößern. Aber bei einem vorgestreckten Arm eine normalgroße Hand an eine Schulter anzubauen sieht einfach seltsam aus.
Da sind unsere Sehrgewohnheiten durch den Realitätsfilter der Kameralinsen einfach schon zu anders geworden.

Ich finde Posen mit optisch verkürzten Gliedmaßen eigentlich nicht schwer, finde aber selten einen Anlass sie zu benutzen. In meinen Comics wird immer so viel rumgestanden, rumgegammelt, gegessen, gezockt und gelabert.
Und selbst ein Kampf sieht in der Realität selten so aus, dass man diese affig verdrehten Pseudo-Martial-Art-Posen braucht. Und erst Recht nicht die, bei denen man matrixmäßig in der Luft herumhängt. Im echten Kampf (und nicht beim hochstilisierten Film-Gefuchtel) hüpft man sehr, sehr selten, weil man eben damit seinen Halt verliert.
Oder wie kämpfende Frauen, die sich grundsätzlich beim Kampf vom Angreifer wegdrehen.
Aaaah, ich könnte mich über das Thema stundenlang aufregen.

Auch wenn man sich ärgert, weil eine Pose nicht funktioniert, kann man sich damit trösten, dass selbst Profis oft kläglich bei Perspektive und Anatomie versagen.