Ich finde, hier dran wird deutlich wie wichtig es ist, dass es gerade auch in Comics, Science Fiction, Videospielen und jeglichen "nerdigen" Genres auch Charaktere gibt, insbesondere HELDEN, die keine "Modelmaße" haben. Wenn die Originale schon keine Modelmaße haben, dann fühlt man sich doch auch mit anderen Körpertypen als Con-Besucher und Cosplayer willkommen!
Das ist auch ein Grund, warum ich die neuen Ghostbuster großartig finde!
Für männliche Figuren war es schon immer wesentlich normaler, verschiedene Körpertypen zu haben.
Leider ist Übergewicht eines der beliebtesten Stilmittel, um den Bösewicht durch "Hässlichkeit" unsympatisch zu machen.
Gerade Disney ist EXTREM schuldig darin, die Idee zu verbreiten, dass "Hässlich" mit "Böse" gleichzusetzen ist.
Komisch, bei Ursula hatte das eine andere Wirkung. Klar, sie wird als manipulativ und selbstsüchtig dargestellt.
Aber als Kind war ich irgendwie...fasziniert und auch inspiriert davon, wie selbstbewusst sie in ihrem mächtigen Körper ist.
Ich bin in einer extrem fettfeindlichen Umwelt aufgewachsen, und es war für mich völlig verwirrend, dass man offenbar auch als dicker Mensch selbstbewusst auftreten kann.
Sogar als FRAU! Und Ursula WAGT es auch noch, sich zu schminken und sexy zu bewegen. Wie kann sie nur! (Lieblingsspruch meiner Familie: "Das ist ja als wenn ein Schwein Lippenstift trägt"). So wie die aussieht, sollte sie gefälligst eine Tüte über den Kopf ziehen und nie wieder das Haus verlassen, richtig?
Wäre das eine Heldenfigur gewesen, dann wäre die positive Botschaft bei mir auch vollständig angekommen, und nicht nur als verwirrende, widersprüchliche Information, da sie nun Mal böse ist und daher ALLES hinterfragt werden muss, was sie ist und tut.
(Und Ursula ist eine mächtige Hexe und ist der Boss eines erfolgreich laufenden Unternehmens, aber das nur am Rande...
)