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#31

Klingt ziemlich interessant und ich liebe Psychothriller (als Buch wie als Film). Danke für die Empfehlung Big Grin

Ich habe letztens "Der Todeskünstler" von Cody McFadyen gelesen. Auch nicht schlecht, bloß neigt der Autor dazu die Gewaltszenen überaus genau zu beschreiben. Ich mag es lieber, wenn es nur angedeutet ist und es dem Leser selbst überlassen bleibt sich die Szenerie vorzustellen.
Dennoch ist es empfehlenswert und die Idee hinter dem Buch (warum "Todeskünstler"?) fand ich auch sehr spannend.

Ansonsten hab ich auch noch an die so genannte "Millennium-Trilogie", bestehend aus "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" gewagt und empfand sie als fantastisch. Krimifans können hier bedenkenlos zugreifen!
Mir hat ja vor allem "Vergebung" gefallen, was meist als der schwächste Teil genannt wird. Squint

Joa und zuletzt gekauft habe ich mir "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann, das ich wohl demnächst angehen werde.

[Bild: achmet.png] Achmet!!!
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#32

seit kurzem habe ich wieder angefangen etwas mehr zu lesen. Da mir der Stoff dann aber auch relativ schnell aus ging, bzw. ich wenig Interessantes hier rumliegen habe, bin auf eBooks gestoßen. Davon gibts ja mittlerweile eine riesige Auswahl und vor allem sind sau viele eBooks kostenlos. Oder man kann sie online ausleihen und bezahlt nur einen kleinen Teil. Man ließt sich die Bücher meistens eh nur einmal durch Smile. Bin mir noch nicht sicher, ob meine Begeisterung von Dauer sein wird und ich mir auch einen e-Reader zulegen sollte... darauf lassen sich diese ebooks ja nochmal einen Tick geiler drauf lesen Smile

hat hier jemand von euch Erfahrungen zu diesem Thema machen können?
Das hier ist kein Spiel! ;-)
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#33

Hab seit einigen Wochen einen Kindle 4. E-Ink is wirklich eine geile Technologie. Ich benutze das Ding eigentlich regelmäßig, obwohl ich Verfechter, der echten Bücher war, weil ich auf Bildschirm lesen hasse. Aber E-Ink sieht einfach aus wie Papier, deshalb würde ich drauf achten, dass das Teil auch E-Ink hat. Die meisten kostenlosen eBooks sind eben, die deren Urheberrechtsanspruch erloschen ist, was der Fall ist, wenn der Autor länger als 70 Jahre tot ist. Aber da hat man mehr als genug zum Lesen.
Ich würde mir aber vorher gut überlegen, was du für Ansprüche hast und wieviel du bereit bist dafür auszugeben. Die aktuell größten auf dem Markt sind der Kindle keyboard, der kindle 4 und der neueste von Sony. Der Kindle 4 ist sozusagen die Sparversion. Er kann eben eBooks lesen und ein paar Bilder anzeigen (nicht sehr prickelnd) und hat WLAN. Dafür kostet er aber auch nur 99€. Der Kindle Keyboard hat eben einiges mehr. Du kannst Musik hören und hast ne richtige Tastatur und hat auch noch 3G und WLAN. 3G bringt dir aber in Deutschland faktisch gar nix, weil dich Amazon damit in Deutschland nicht ins Internet lässt und Dokumentenübertragung darüber Geld kostet. Im Gegensatz zu WLAN. Der Keyboard kostet außerdem gleich ma nen 20er mehr.
Der Sony hat eben auch den ganzen Schnickschnack und dazu einen Touchscreen, so dass du in Bücher auch reinschreiben kannst, oder dir Notizen machen kannst. Er kommt angeblich auch mit PDFs viel besser zurecht, als der Kindle. Kostet dafür aber auch gleich 150€.
Außerdem solltest du bedenken, dass du, wenn du einen eBook-Reader kaufst, du an den Shop des Verkäufers gebunden bist. Wobei ich nicht weiß, ob der von Sony mittlerweile mal existiert.
Ich hab mich damals für den Kindle 4 entschieden, weil ich diesen ganzen Schnickschnack nicht wollte. Ich schreibe nciht in Bücher und außerdem wollte ich ihn für die Uni. Und da ich, wenn das Gerät irgendwelches Zeug kann, das mich ablenkt, ich mich auch ablenken lasse, hab ich diesen Punkt direkt mal abgeschaltet.
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#34

Vor ein paar Tagen habe ich "Die Wand" von Marlen Haushofer gelesen. Da die Handlung extrem dünn ist, ist es schwierig darüber zu schreiben ohne zu spoilern. Wink

Ich bin etwas hin und her gerissen. Die Prämisse fand ich sehr spannend, hab dann aber (auch aufgrund des Hypes) deutlich mehr erwartet. Nachdenken
Einerseits fand ich die unsentimentale Art der Protagonistin, mit ihrer Isolation und Verlusten fertig zu werden, ganz sympathisch. Auch fand ich gut, dass die Natur hier nicht als romantisierter Gegenentwurf zur Zivilisation dargestellt wurde. Auch fand ich viele Gedanken wieder, die ich selbst auch schon hatte.

Andererseits ließe sich das Buch auf gut ein Viertel des Umfanges einkürzen, wenn man diese Katzen-Geschichten und Wiederholungen diverser Tierfütterungen weglassen würde. Rolleyes
Das tut irgendwann wirklich nichts mehr zur Sache. Gerade in der Mitte hat das Buch daher extreme Längen. Warum nutzt die Autorin so viele Seiten auf Wiederholungen und Nebensächlichkeiten, wenn andererseits nicht ein Wort darüber fällt, wie ganz offensichtliche Probleme gelöst werden müssen. Wo geht sie beispielsweise auf Klo? Nachdenken
Und immer wenn ich dachte, jetzt bekommt man mal einen tieferen Einblick in die Gedanken der Frau, wer sie war, wie sie sich aufgrund der Extremsituation wandelt und so weiter...
Fehlanzeige! Stattdessen wieder endlose, oberflächliche Schilderungen von Tierfütterungen, Holzhacken und Kartoffelanbau. Blink

Die extreme Vermenschlichung der Tiere und die Rolle des Mannes am Ende des Buches lässt mich auch vermuten, dass die Autorin ein Problem mit Menschen und insbesondere mit Männern hat. Sie scheint ja niemanden besonders zu vermissen oder zu betrauern, nicht einmal ihre eigene Familie. Huh?
Vielleicht will die Frau mit ihrer tierischen Ersatzfamilie sogar hinter der Wand bleiben, ansonsten würde sie irgendwie versuchen auszubrechen. Mir ist jedenfalls unverständlich, wie schnell sie sich mit ihrer Situation abfindet.

Je länger ich darin las, umso mehr dachte ich, dass das eher ein Buch für Hausfrauen ist, die auch
a) ihren Mann hassen
b) ihren einzigen Lebensinn im Betüddeln von anderen finden
c) Tiere (insbesondere Katzen) als besse Menschen empfinden und
d) mit der modernen Welt emotional überfordert sind.

Ich finde mich jedenfalls eher in Chuck Noland aus "Cast Away" wieder als in dieser Tante. Wink
Kann man mal lesen, als Weltliteratur würde ich das allerdings nicht bezeichnen.
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#35

Die Wolfsfrau - Die Kraft der weiblichen Urinstinkte von Clarissa Pinkola Estés

Als mir das Buch zum ersten Mal im Urlaub in die Hände fiel (meine Mutter wusste nicht einmal, woher sie es hatte), dachte ich...Auweia. Big Grin
Der Titel lässt ja stark vermuten, dass das diese esoterisch-feministische "Urmütter-sind-besser-als-Männer" Literatur ist, mit der ich ja nun gar nichts anfangen kann. Hrhr
Und als ich anfing zu lesen, war ich von dem Schreibstil auch erst Mal überfordert.

Aber dann hat mich das Buch wirklich umgehauen. Blink

Es ist eine Sammlung von Geschichten verschiedenster Kulturen, die psychoanalytisch gedeuten werden. Die sich daraus ergebenden Lebensweisheiten sind (größtenteils) so universell, dass ich mich wirklich frage, warum sich das Buch nur an Frauen richtet. Nachdenken
Mich beeindruckten auch die scheinbaren Widersprüche, die hier vereint werden.
Kraftvoll und mitfühlend, intuitiv und intellektuell, spirituell aber nicht esoterisch.

Das einzige, was mich etwas gestört hat, sind die ausschweifenden Erläuterungen und Wiederholungen. Ich hatte oft schon früh verstanden, worum es geht. Aber die Autorin wiederholt ihre Aussagen so oft, dass ich mich frage, ob sie damit absichtlich ein Mantra erschaffen hat. Ich denke, ich muss das Buch tatsächlich noch ein paar Mal lesen, damit ich es wirklich verinnerliche, und es nicht nur ein flüchtiger Ratschlag bleibt.

Mein Tipp für alle, die Einblicke in das Verborgene und Urtümliche der Seele erlangen wollen. Wer kann, sollte auf Englisch lesen, denn die Übersetzung empfinde ich als etwas holperig.

Wenn ich beispielsweise diesen Ausschnitt in meiner Jugend gelesen hätte, hätte ich eine ganz andere Lebenseinstellung gehabt.

There is probably no better or more reliable measure of whether a woman has spent time in ugly duckling status at some point or all throughout her life than her inability to digest a sincere compliment. Although it could be a matter of modesty, or could be attributed to shyness- although too many serious wounds are carelessly written off as "nothing but shyness"- more often a compliment is stuttered around about because it sets up an automatic and unpleasant dialogue in the woman's mind.

If you say how lovely she is, or how beautiful her art is, or compliment anything else her soul took part in, inspired, or suffused, something in her mind says she is undeserving and you, the complimentor, are an idiot for thinking such a thing to begin with. Rather than understand that the beauty of her soul shines through when she is being herself, the woman changes the subject and effectively snatches nourishment away from the soul-self, which thrives on being acknowledged.

I must admit, I sometimes find it useful in my practice to delineate the various typologies of personality as cats and hens and ducks and swans and so forth. If warranted, I might ask my client to assume for a moment that she is a swan who does not realzie it. Assume also for a moment that she has been brought up by or is currently surrounded by ducks.

There is nothing wrong with ducks, I assure them, or with swans. But ducks are ducks and swans are swans. Sometimes to make the point I have to move to other animal metaphors. I like to use mice. What if you were raised by the mice people? But what if you're, say, a swan. Swans and mice hate each other's food for the most part. They each think the other smells funny. They are not interested in spending time together, and if they did, one would be constantly harassing the other.

But what if you, being a swan, had to pretend you were a mouse? What if you had to pretend to be gray and furry and tiny? What you had no long snaky tail to carry in the air on tail-carrying day? What if wherever you went you tried to walk like a mouse, but you waddled instead? What if you tried to talk like a mouse, but insteade out came a honk every time? Wouldn't you be the most miserable creature in the world?

The answer is an inequivocal yes. So why, if this is all so and too true, do women keep trying to bend and fold themselves into shapes that are not theirs? I must say, from years of clinical observation of this problem, that most of the time it is not because of deep-seated masochism or a malignant dedication to self-destruction or anything of that nature. More often it is because the woman simply doesn't know any better. She is unmothered.
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#36

Auch ein treffendes Zitat aus dem Buch:

The difference between comfort and nurture is this: if you have a plant that is sick because you keep it in a dark closet, and you say soothing words to it, that is comfort. If you take the plant out of the closet and put it in the sun, give it something to drink, and then talk to it, that is nurture.

Und bloß nicht den (gut gemeinten) Fehler machen, einer "Pflanze" tröstende Worte und Aufmunterung zu spenden, wenn sie aus Angst, Bequemlichkeit oder sonstigen Gründen unbedingt in der Dunkelheit bleiben WILL. Dann fühlt sich durch den Zuspruch nur bestätigt in der toxischen Situation noch ein bißchen weiter zu verweilen, und man macht sich letztendlich mitschuldig. Es ist unglaublich, auf wie viele Menschen das zutrifft.
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#37

Ich lese gerade "Das fremde Meer" von Katharina Hartwell.
Ich habe selten so treffsichere und poetische Sätze gelesen, und so viel fantasievolle und traurige Schönheit in den sich durch alle Genres bewegenden Kurzgeschichten, die alle das selbe Thema vereinen.

Eine volle Rezension schreibe ich, wenn ich durch bin.
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#38

Ich lese gerade auch wieder Kurzgeschichten. Und zwar "Death in Venice and Other Stories" - eine Sammlung aus Kurzgeschichten von Thomas Mann in englischer Fassung. Bis zur letzten Story der Sammlung, Death in Venice, bin ich noch nicht gekommen. Bisher ist meine Sicht auf diese frühen Werke des Autors eher durchmischt:
  • Little Herr Friedmann fand ich doof, total doof. Ich mochte die Geschichte nicht und empfand das Ende als nicht authentisch.
  • The Joker war eine Geschichte von einem Mann, der irgendwie durchs Leben driftet. Das fand ich nicht übel, aber auch nicht sonderlich aussagekräftig.
  • The Road to the Churchyard hat mir von dem, was ich vorher noch nicht kannte, bisher am besten gefallen. Es ist kurz; es hat Pepp; und es lässt ein offenes Ende zum Nachdenken.
  • Gladius Dei war vom Stoff her sehr ansprechend aber deutlich zu langatmig in der Umsetzung (even for Mann's generally slow moving pace). Es hat mich in Aufbau und Stil sehr an eine meiner ersten Geschichten erinnert, die ich mal für einen Schreibkurs an der Uni geschrieben habe, très dilettante.[sup]Ich hänge sie mal hier an.[/sup]
  • Tristan fand ich vom Inhalt her interessant und auch in der Umsetzung gut durchdacht sowie ansprechend umgesetzt. Das hat mir gefallen.
  • Tonio Kröger hatte ich vor Jahren schon einmal gelesen. Der Dialog mit der Künstlerin im Mittelteil ist sehr langatmig (ein Verständnis für Tonio's Denke aufzubauen wäre auch prägnanter und deutlich kürzer machbar gewesen). Trotzdem spricht mich diese Geschichte doch anscheinend nach wie vor auf ganz eigentümliche Weise an.

[sup]Hier die Story... Sorry für Typos und sonstige Fehler - es war spät, als ich es verfasste und hatte jetzt keine Lust, da nochmal drüber zu gehen.[/sup]
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#39

"Huge Mirrless hat nur einen Fantasyroman geschrieben, doch er gehört zu den besten in englischer Sprache."

So beginnt das Vorwort von Neil Gaiman zu "Flucht ins Feenland."

Zwar ist der Rest des Vorwortes wohlwollend, aber NUR einen Fantasyroman? Cursing
Jaja, dieses alberne Fantasy Genre, und dann noch mit diesen albernen Feenkram, Schleifchen und Tütü. Rolleyes

Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen und weiß noch nicht wie es mir gefallen wird.
Aber wenn man ständig lesen muss, dass Fantasy per Definition kein wirklich ernstzunehmendes Genre ist, da platzt mir echt der Kragen. Facepalm

Edit: Okay, vielleicht ist das nur uneindeutig übersetzt. Nachdenken
Es könnte ja auch so gemeint gewesen sein, dass sie nur einen und nicht mehrere Fantasy-Romane geschrieben hat. Sprache ist oft so verdammt uneindeutig. (Und das ist der Grund warum man in der Wissenschaft stattdessen Formelsprache verwendet.)

Nichtsdestotrotz nervt es mich, dass es in quasi jeder Kunstform verbreitete Vorurteile gegen ganze Genres gibt.
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#40

Wer "Die Unendliche Geschichte" von Michael Ende als stumpfsinnig-eskapistisches Kinderbuch bezeichnet, der hat sie nicht gelesen, oder hat sie unter diesem Vorurteil gelesen und daher die Weisheiten darin übersehen.

Ich wage zu behaupten, wer mit diesem Buch und "Momo" aufgewachsen ist, sieht vieles auch noch als Erwachsener mit anderen Augen.
Aber die meisten Menschen sind blind, geblendet von all den Lügen.

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