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Unsere Geier
#91

Ich find's total blöd, wenn man gar nichts machen kann. Ich hoffe, dass sie sich wenigstens nicht schlimm gequält hat. Sie hat zumindest noch immer jeden Tag gebadet. Vielleicht war sie auch schon älter als wir dachten. Wenn sie in dem Jahr geschlüpft war, indem wir sie gefunden hatten, wäre sie jetzt fünf Jahre alt gewesen. Das ist schon deutlich mehr als ein Wildvogel im Durchschnitt lebt. Und das trotz ihrer Behinderung.
Schade ist es trotzdem, denn in menschlicher Pflege können Vögel doch erstaunlich alt werden. Vögel haben draußen ein sehr hartes Leben.
Aber ein Wildvogel gehört natürlich trotzdem raus, wenn es ihm dafür gut genug geht.

Ich würde mir auch keinen Vogel kaufen, weil ich Vogelhaltung eigentlich nicht gut finde. Die Ansprüche sind doch zu hoch als dass man sie in Gefangenschaft erfüllen könnte. Aber wenn jemand einen Vogel loswerden möchte, dann nehme ich ihn gerne auf. In unserer Voliere ist ja wenigstens deutlich mehr Platz als in einem durchschnittlichen Vogelkäfig.
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#92

Geht mir ganz genau so. Ich hatte von 2002 bis 2011 Wellensittiche und ich habe die letzten jahre nach und nach mehr überlegt, ob es überhaupt gut ist, Vögel im Haus zu halten, solange man kein Vogelzimmer oder eine große Voliere hat. Aber selbst das ist einem Vogel immer noch zu klein, wenn man bedenkt, wie viele Kilometer einige am Tag fliegen würden.

Wie wäre es denn, wenn du Bibi zu jemandem gibst, wo noch andere Vögel sind? Dann muss man sich nicht selber darum kümmern, immer wieder ein Partnertier zu haben.
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#93

Bibi hat den Winter zusammen mit einer Drossel verbracht, die wir wieder freigelassen haben.
Jetzt haben wir auch schon wieder einen Piepmatz. Einen jungen Haussperling. Er ist befiedert, hat aber noch einen gelben Schnabel. Seine Luftsäcke sind schrecklich aufgebläht, wahrscheinlich von einer Infektion. Der arme Kleine sieht aus wie eine Mischung aus Quasimodo und Obelix. Ich hatte keine Ahnung, dass Vögel so deformiert werden können. Crying
Die Tierärztin meinte, da kann man nicht viel machen. Wir füttern ihn (er hat nach zwei Zwangsfütterungen die Pinzette und Spritze schon als Nahrungs- und Wasserquelle akzeptiert und sperrt den Schnabel auf Squint ) und er bekommt ein Breitband-Antibiotikum.
Er war heute nachmittag halb tot, als ich ihn aufgesammelt habe. Er konnte nicht einmal den Kopf hochhalten, so schwach war er. Unsure
Jetzt hoppelt und tschiept er schon wieder rum. Big Grin
Ich bin vorsichtig mit Hoffnung, da die Luftsäcke wirklich übel aussehen. Aber wir versuchen es, wie immer. Wink

Einen Partner für Bibi haben wir noch nicht, da sie einen jungen, aggressiven Kanarienhahn wohl nicht mehr verkraften würde. Aber da sie sowieso ständig Pflegevögel als Gesellschaft hat, ist sie auch nicht sehr einsam.
Sie wirkt sogar ganz ausgeglichen. Wir halten uns jetzt ja auch wieder viel im Wintergarten auf, was Bibi immer sehr glücklich macht. Sie ist dieses Jahr zum Glück auch nicht mehr so heiss auf das Brüten. Sie baut ein bißchen am Nest rum und reisst es dann wieder ab. Das macht sie fast den ganzen Tag. Na ja, so ist sie beschäftigt. Hrhr
Aber das ist besser so. Letztes Jahr war sie so besessen vom Brüten, dass wir am Ende das Nest rausgenommen haben, weil sie kaum noch fliegen konnte. Rolleyes
Wenn Kara den Finger in die Voliere steckt, kommt Bibi übrigens angeflogen und knabbert dran. Das finden beide ganz toll. Hrhr
Außerdem sitzt Bibi gerne bei Kara auf dem Handrücken und lässt sich herumtragen. Das ist so ein schönes Bild. Big Grin
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#94

Schön, dass ihr Kara gleich mit sowas konfrontiert. Squint

Fotos? Big Grin
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#95

Ich schau mal, was wir haben. Wink

Der Kleine lebt noch, der Zustand ist unverändert. Immerhin, er hat die Nacht überstanden. Das gibt etwas mehr Hoffnung. Nachdenken
Aber er hat sehr gefroren. Jetzt ist er erst Mal unter der Wärmelampe. Das Frieren bestätigt den Verdacht einer Infektion. "Fieber" geht bei Vögeln nach unten, nicht nach oben. Wink
Antibiotika schlagen ja meist schnell an, also hoffe ich, dass es ihm bald besser gehen wird.

Ich habe mich mal über das Luftsack-System bei Vögeln belesen. Das ist ja der Wahnsinn, wie ausgeklügelt das ist. Blink
Die Lunge wird so immer nur in einer Richtung mit Luft durchströmt, so dass die Sauerstoffausbeute maximal ist. Bei dem hohen Stoffwechsel der Vögel ist das wohl auch nötig. Unsere Lunge ist dagegen ja total blöd konstruiert und ineffizient. Big Grin
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#96

Ich wollte nur mal sagen, dass ich es super toll finde, wie ihr euch immer um liegen gebliebene Vögelchen kümmert und sie aufpeppelt. Ich hab meinem Freund von Bibi und euren anderen Spatzen erzählt und auch von eurem Neuzugang und der war als tierliebster Mensch, den ich kenne, richtig gerührt von eurer Hingabe. Smile Auf jeden Fall werden wir das auch machen, wenn wir mal einen verletzten Vogel sehen (das bin ich ihm schuldig, weil meine Katze dran Schuld sein könnte Hrhr ), das wäre uns jede Tierarztrechnung wert.

Wie geht's denn dem Haussperling?
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#97

Wenn es ein Wildtier ist, kostet die Behandlung eigentlich nichts. Smile

Man muss nur aufpassen, dass man nicht jeden liegen gebliebenen Vogel einsammelt. Vögel, die gerade noch an den Eltern kletten, sitzen gern mal verwirrt in der Gegend herum und warten... Ich hoffe, dass unsere Kater nicht die kleinen Kohlmeisen erwischen, die gerade bei uns brüten. Sie starren manchmal wie hypnotisiert den Nistkasten an. >.<
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#98

Zitat:Wenn es ein Wildtier ist, kostet die Behandlung eigentlich nichts. Smile

Stimmt, aber manche Tierärzte stellen sich da an. Von wegen, ist doch nur ein Wildtier, so ist die Natur eben.
Das Argument ist auch richtig, aber ich kann einfach nicht ein Tier sterben lassen, wenn ich die Möglichkeit habe, ihm zu helfen. Nachdenken
Das ist vielleicht albern und sentimental, denn die Natur ist einfach grausam. Aber ich kann einfach nicht anders. Wink
Es ist jedenfalls selten, dass man solchen Tierärzten begegnet, aber es passiert. Man sollte vorher anrufen und fragen, ob die auch Wildtiere behandeln. Wink
Wenn man im Netz keine Infos für Auffangstationen und wildtierfreundliche / vogelkundige Tierärzte findet, kann meistens das Tierheim weiter vermitteln.

Dem "Dickerchen" geht es deutlich besser. Zwar sind die Luftsäcke immer noch aufgeblasen, aber schon weniger als vorher. Jetzt kann er schon wieder normal auf beiden beiden sitzen und sich putzen. Außerdem hat er gelernt, selbst zu fressen, was uns allen viel Stress erspart. Ich bin guter Hoffnung. Big Grin

Zitat:Vögel, die gerade noch an den Eltern kletten, sitzen gern mal verwirrt in der Gegend herum und warten...

Ja, leider wissen viele Menschen nicht, dass junge Vögel, die frisch aus dem Nest raus sind, noch flugunfähig und sehr hilflos sind. Sie werden aber trotzdem noch von den Eltern versorgt. Und sie einzusammeln schadet ihnen auf Dauer sehr, auch wenn man sie durchbringt. Einen Jungvogel für das Auswildern vorzubreiten ist nicht einfach. Man sollte Jungvögel nur mitnehmen, wenn sie wirklich nicht mehr gefüttert werden und offensichtlich krank oder verletzt sind.

Was man aber immer machen kann, ist Jungvögel wieder ins Nest setzen oder an einen sicheren Ort (z.B. ein dichtes Gebüsch) in der Nähe tragen, wenn sie offen und schutzlos herumhocken. Die Eltern nehmen die Küken danach problemlos wieder an. Smile

Nachtrag: Bibi macht gerade Spuddi-Geräusche. Crying
Und ganz selten macht Bibi noch das Piepen von Churli, das sie auch von Spuddi gelernt hat. Bibi singt übrigens fast so schön wie ein männlicher Kanarienvogel. Love

Nachtrag Nr.2: Hier ist das Dickerchen. Die Schwellung der Bauch- und Halssäcke ist deutlich zu erkennen.
   
Ich hätte das mal fotografieren sollen, als das noch viel heftiger war. Da war er noch ein richtiger Ballon. Blink
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#99

Aww, freut uns, dass es ihm besser geht. Smile
Zitat: Ja, leider wissen viele Menschen nicht, dass junge Vögel, die frisch aus
dem Nest raus sind, noch flugunfähig und sehr hilflos sind. Sie werden
aber trotzdem noch von den Eltern versorgt.
Gut zu wissen. Thumb up

Falls es mal zu nem Aufpeppelfall kommen sollte, weiß ich immerhin, dass unsere Tierärztin solche Fälle behandelt. In meinem Praktikum hatte auch jemand ein krankes Eichhörnchen dort vorbei gebracht. Smile
Zitat: Das Argument ist auch richtig, aber ich kann einfach nicht ein Tier
sterben lassen, wenn ich die Möglichkeit habe, ihm zu helfen. Nachdenken

Das ist vielleicht albern und sentimental, denn die Natur ist einfach grausam. Aber ich kann einfach nicht anders. Wink
Eben, ich kann das auch nicht so einfach. Bei Menschen wäre das unterlassene Hilfeleistung, bei Tieren einfach die grausame Natur, da sollte man doch etwas universeller denken.
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Der Kleine ist gestern verstorben. Mellow
Erst hatte er sich so toll erholt und ist schon wieder auf den Stangen herumgeklettert. Aber in den letzten Tagen wurde er kurzatmig, und am letzten Tag hustete er ständig und ring um Luft.
Ich habe ihn noch mal angeschaut, als er tot war. Die Luftsäcke waren immer noch überfüllt, auch wenn er schon fast wieder normal aussah. So schlimm wie das vorher gewesen ist, hat er wohl einen Dauerschaden davon getragen. Wer weiß, vielleicht hatte er irgendwelche inneren Verletzungen oder Risse durch die Überdehnung.

Wir wissen ja, dass die Quote schlecht ist. Trotzdem ist es immer wieder traurig, insbesondere wenn es erst so hoffnungsvoll aussah.
Ich räume auch fast jeden Tag tote Spatzenbabys von unseren Gehwegen runter. Unsure
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