Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

Der Hobbit - Trilogie
#1

Ich denke, die Trilogie wird noch genug Gesprächsstoff hergeben, daher mache ich mal einen eigenen Thread auf. Wink

Wir haben den ersten gerade gesehen. Ich habe etwas gemischte Gefühle. Nachdenken
Die hohe Framerate ist anfangs wegen des Discovery-Channel-Effekts gewöhnungsbedürftig, aber ich war schnell "drin" und fand es nicht störend.
Rein gefühlgsmäßig hat der Film trotzdem eine etwas artifizielle Erscheinung. Teilweise wirkte es wie Miniaturwunderland oder aus einem Computerspiel. Woran das nun wirklich liegt, weiß ich noch gar nicht. Nachdenken

Ich denke, was an dem Film toll ist, ist eigentlich klar. Das ist purer Eskapismus, und das meine ich positiv. Wink
Toll fand ich die Szenen mit Gollum. Thumbs up

Ein paar Dinge haben mich aber schon gestört.
Als einzige weibliche Person trat Galadriel kurz auf, stand etwas dekorativ herum und wirkte sowieso mehr wie eine übernatürliche Marien-Erscheinung als wie eine echte Frau. Also praktisch ein Film mit unzähligen Schwänzen. Zaubererschwänze, Zwergenschwänze, Hobbitschwänze. Selbst Orks und Trolle sind offenbar nur Schwanzträger. Aber dieses reaktionäre Weltbild muss man wohl der literarischen Vorlage ankreiden (die ich nicht gelesen habe).

Die Bösen sind natürlich wie erwartet böse, weil sie böse sind. Und natürlich ist alles Böse auch von Weiten als solches zu erkennen. Wahlweise übergewichtig und angemagert, auf jeden Fall aber blass, faltig, warzig und mit Tumoren übersäht. Gut, klassische Fantasiewelt, da ist das eben so Schwarz-Weiß. Aber ich habe irgendwie das Gefühl einer echten Bedrohung vermisst.

Überhaupt hatte ich an keiner Stelle Angst um die Gesundheit der Protagonisten. Eine absurde Situation jagt den die nächste, die unseren angeblich so völlig unbeholfenen Freunden die Haut rettet. Natürlich trifft von den Feinden kein einziger Pfeil oder Schwerthieb, aber Bilbo gelingt es selbst mit ungeschickten Rumgefuchtel sich zu wehren und teilweise sogar Feinde zu töten. Einen Warg tötet man ja auch so einfach, indem man einfach das Schwert hinhält. Der wird sich dann schon ungeschickterweise selbst auf die Klinge spießen. Ja nee, ist klar. Rolleyes

Da fand ich die Kämpfe gegen übermächtige und überzählige Feinde in HdR noch glaubwürdiger, denn da handelte es sich bei den "Guten" größtenteils um Elitekrieger. Und nicht irgendwelche Kesselflicker oder schwer adipöse Trottel. Die stolpern jedenfalls derartig cartoonmäßig von einem glücklichen Zufall in den nächsten, dass ich mich bei den Actionszenen wie bei den Looney Tunes gefühlt habe. Rolleyes
Und wenn gar nichts mehr geht, kann man sich sicher sein, dass Gandalf als Deux-Ex-Machina auftritt. Hrhr

Der Film war auch ewig gestreckt. Bei der HdR-Trilogie empfand ich jede Minute der langen Version als Bereicherung. Und generell mag ich es sehr gerne, wenn Filme sich Zeit lassen. Aber hier wurde ich teilweise schon ungeduldig, dass es doch bitte endlich mit der Handlung weiter gehen solle.

Etwas weniger infantiler Slapstick, realistischere Kämpfe und gestraffte Erzählweise, dann hätte mir der Film sehr gut gefallen. Aber so fand ich es dann doch etwas schade. Nachdenken
Zitieren
#2

Das "Infantile" muss man aber insofern verteidigen, dass Der Hobbit ein Kinderbuch ist. Und der Film ist ab 12 Jahre und soll bestimmt auch von Kindern (mit Eltern) angesehen werden. Ich fand es gut, dass

Inhalt anzeigen
Zitieren
#3

Ich glaube, es wäre besser gewesen, das Kinderbuch auch als solches zu verfilmen. Auch merkt man deutlich, dass weniger literarischer Stoff als Vorlage vorhanden war. Der Film will sich in allen Aspekten an den Vorgängern messen, aber das wäre meiner Ansicht nach gar nicht nötig gewesen.
Zitieren
#4

Also ich hab den Film (noch) nicht gesehen, aber das Buch gelesen.
Dieses infantile ist da größtenteils schon drin. Das ganze ist tatsächlich mehr als Komödie geschrieben, denn als Abenteuer oder Drama.
Die Protagonisten stolpern da ständig von einer albernen Situation zur nächsten, und besiegen mehr ganz aus Versehen die Feinde, obwohl sie sich gar nicht anstrengen. Es ist schon alles ziemlich cartoonhaft.
Ich fürchte beim Film hat man im Grunde viel zu viel Wert auf Action gelegt, und das ganze viel zu sehr an "Herr der Ringe" angelehnt, um die entsprechende Zielgruppe zu erreichen, was aber eigentlich nicht zur originalen Handlung passt.
Zitieren
#5

Hab ihn jetzt auch gesehn und das Buch gelesen. Ich muss sagen, dass mich Galadriel sogar gestört hat, aber nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie im Buch eben überhaupt nicht vorkommt.
Ansonsten kann ich Uranos nur zustimmen. Das Buch ist recht infantil, die Leute recht unfähig und Gandalf muss sie auch im Buch ständig aus der Scheiße ziehen.
Was ich im Film noch gut fand:
Inhalt anzeigen

Und noch zu klassischem Schwarz-Weiß-Gefüge. Auch wenn manche nicht so aussehen, sind doch die meisten Gegner im ersten Teil Orks. Und die stehen immernoch im Dienst von Sauron. Und der ist bekanntlich ein von den großen Babbsäcken.
Zitieren
#6

Der Mangel an Frauen kommt definitiv von Tolkien. Er war selbst für seine Zeit schon sehr konservativ. Traf sich auch in Männerrunden, wo man redete und trank.UNd das spiegelt sich eben auch in seinen Geschichten wieder. Gruppen von Männern, die gemeinsam los ziehen und die Welt verändern. Frauen hatten da nur als "love interest" Platz.
Zitieren
#7

Codo hat eigentlich schon alles erwähnt. Besonders haben mir die 3D-Effekte gefallen, sowohl die die in die Tiefe als auch in die Nähe gingen. Und trotzdem war das ganze nicht zu aufdringlich, es ist nicht ständig was ins Gesicht geflogen.
Codo,index.php?page=Thread&postID=79871#post79871' schrieb:Etwas weniger infantiler Slapstick
Wobei gerade das die erste Hälfte des Films gerettet hat. Ich fand vor allem die Nebenhandlung mit Radagast dem Braunen sehr nett gemacht.
Das hat leider gegen Ende total gefehlt. Wie du schon gesagt hast, sind sie dann nur noch von einer ausweglosen Situation in die nächste geschlittert und am Ende habe ich ehrlich gesagt nur noch auf die Vögel gewartet. Unsure
Da hätte sich Peter Jackson noch ein bissel mehr einfallen lassen sollen. Die Idee Azog als Bösewicht einzubringen war nicht schlecht, aber insgesamt war die Figur zu flach. Die Gesprächsrunde in Bruchtal war nett gemacht, aber wirkte die ganze Zeit unnötig. Und ich sage dass, weil ich weiß dass Jackson das besser kann, siehe die Liebesgeschichte mit Arwen und Aragorn. Die hat er sich auch aus den Fingern gesaugt weil sie ursprünglich nur eine Randnotiz von Tolkien war. Das war eigentlich die erste Liebesgeschichte in einem Film, die mir wirklich gefallen hat.
Und nach 10 Jahren Entwicklungszeit kann man das eigentlich auch erwarten, aber ich denke es ging eher um die Schauwerte, leider.
Zitat:Frauen hatten da nur als "love interest" Platz.
Oder als Marienfigur. Das hat mich wirklich gestört, so dick haben sie bei Galadriel nicht mal bei HdR aufgetragen. Das war so facepalm-reif, als sie sich wie eine Puppe aus einer Spieluhr um die eigene Achse gedreht hat. [Bild: patsch.gif]

Aber das kann ja nur besser werden, als HdR-Fan muss ich mir die nächsten Teile sowieso anschauen. Wink Und eines muss man nach 60 Jahren immer noch sagen: Es gibt immer noch keine vergleichbare Fantasiewelt wie Mittelerde. Deswegen bin ich einfach froh, dass die Reise weiter geht.
 "Unser Leben wird durch Möglichkeiten bestimmt. Auch durch die, die wir versäumen."
Mein (gaming)-Blog

Zitieren
#8

Ich hab ihn auch Donnerstag gesehen (mit meinen Eltern - nein, kein Scherz Hrhr ). Kann mich euren Kritik- und Pluspunkten nur anschließen. Es war schon der zweite, unspektakulärere Aufguss von HdR.

Was die Optik betrifft, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Die Bewegungsunschärfe war teilweise anstrengend und man hat wirklich genau gesehen, wenn irgendwas computergeneriert oder aus Gummi war.

Wie sie da noch 2 Filme füllen wollen, frage ich mich auch. Ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber so dick war das nicht. Mir war der Film schon zu gestreckt, das wird bei den folgenden wohl nicht anders sein.

Ich hab mir aber auch nicht mehr erwartet.
Zitieren
#9

Zitat:und man hat wirklich genau gesehen, wenn irgendwas computergeneriert oder aus Gummi war.

Oder wenn die Pferde Zottelkostüme trugen. Big Grin

Ich fand den Film nicht schlecht. Nur falls hier ein falscher Eindruck entsteht. Wink
Aber ich fand ihn eben wegen der oben genannten Punkte nicht so gut wie die vorherige Trilogie. Nachdenken

Noch ein Kritikpunkt, den ich vorher vergessen hatte. Ständig fielen die Figuren irgendwo herunter, teilweise hunderte Meter tiefe Abgründe. Und nicht mal einen Knochen brachen sie sich dabei. Klar wird so was im Film gerne übertrieben harmlos dargestellt. Aber das fand ich dann schon heftig unrealistisch. Blink
Außerdem hat man nach mehreren solchen Szenen irgendwann total das Gefühl dafür verloren, dass sich die Figuren überhaupt irgendwann in Lebensgefahr befanden.
Zitieren
#10

Ich kann gerade nicht anders als diesen Plastikdrachen kackhässlich zu finden. Blink


Die sehen in Game of Thrones viel lebendiger aus. Thumb up
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema / Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
Letzter Beitrag von Scottie
24.12.2011 14:36

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste