Wow, das war wirklich stark.
Ich muss ja selbst gestehen, früher besonders stolz darauf gewesen zu sein, dass ich jungenhaft bin, und damit unbewusst diesen misogynen Mist selbst unterstützt habe.
Diese Haltung wertet alles ab, was klassisch als "weiblich" gelabelt ist, denn Frauen sind das "schwache" Geschlecht. Wenn Frauen meisterhaft Make-up auftragen können, ist es oberflächlich. Wenn ein Mann auf einer Leinwand malt, ist es Kunst. Wenn eine Frau kocht, ist sie zu häuslich. Wenn ein Mann kocht, ist er ein Gourmet.
Man wertet in unserer Gesellschaft selbst die eindeutig positiven Eigenschaften negativ, wenn sie "typisch Frau" sind, zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit.
Dann heißt es, dass Frauen "zu viel labern."
Aber richtig kommunizieren zu können ist heutzutage viel wichtiger als Gewaltbereitschaft. Wer als Mann aber sich um Empathie und Diplomatie bemüht, ist ein Weichei, eine "Pussy."
Wer dagegen in der Lage ist, sich "wie ein echter Mann" körperlich durchzusetzen, also sprich seine Gegner mit roher Gewalt zu vermöbeln, ist ein Held. Gewalt=männlich=positiv.
Selbst Filme mit pazifistischer Botschaft müssen doch immer mit Faustkämpfen oder Ballerein enden.
Weibliche Heldinnen verdienen ihren Respekt mittlerweile durch Adaption solcher "männlichen" Strategien. Welch ein Fortschritt...
Weder Arya noch Sansa sind perfekte Persönlichkeiten, beide hatten falsche Vorstellungen über die Welt. Aber Arya wird gefeiert und Sansa gehasst, weil Sansa (noch?) keine körperliche Gewalt einsetzt und eher klassisch weiblich ist, während Arya Leute (inklusive Kinder) umbringt.
Und zweitens stimmt es für mich einfach auch nicht, dass ich nur "Männersachen" mag. Ich sammle Barbies und Ponies, ich liebe Glitzer, Kitsch und Blumen, ich bin sehr sentimental und romantisch, backe gerne und so weiter. Ich muss das nicht mehr an mir verleugnen, um mich selbst als starke Persönlichkeit zu sehen.
Von einer anderen Marke für Hygieneprodukte kommen ein paar Werbeclips, die in die WTF-Kategorie passen.