13.09.2017 23:47
Zwar finde ich das Konzept von Tinder sehr fragwürdig und würde das auch nie mitmachen, aber es ist erst Mal nur ein Werkzeug, und hat damit noch keine moralische Dimension. Es kommt darauf an, wie man es nutzt.
Das große Problem ist, dass das Konzept es so verdammt einfach macht, sich unter aller Sau zu benehmen.
Social Media tut das generell. Steht man einer Person gegenüber und schaut ihr in die Augen ist es beispielsweise sehr schwer, ihr irgendwelche Lügengeschichten ins Gesicht zu sagen. Erstens sieht man das Gegenüber in der Realität als Mensch, nicht als Konzept, und hat damit wesentlich mehr Respekt vor seinem/ihrem Gefühlsleben. Zweitens ist es viel schwerer, Lügen in Person glaubwürdig rüber zu bringen. Drittens fürchtet man unmittelbare negative Konsequenzen, sollte die Lüge auffliegen.
Halbwegs glaubwürdigen Bullshit schreiben kann dagegen jeder. Das einzige was einen davon abhält, ist ein hoch entwickeltes Gewissen und Respekt auch den Menschen gegenüber, die man nur über das Internet kennt. Und das hat nun Mal nicht jeder. Leider verhalten sich viele Menschen nur deswegen anständig, weil sie fürchten erwischt zu werden. Und nicht weil sie wirklich davon überzeugt sind, dass es falsch/verletzend/egoistisch wäre es zu tun.
Somit holt Social Media aus vielen Menschen, die im normalen Leben anständig sind, das Schlimmste an Verhaltensweisen heraus.
Und wenn es wie bei Tinder um Liebe/Sex/Beziehungen geht, dann ist das Potential verletzt zu werden, noch erheblich größer. Aber das ist ja alles nur "Casual" Dating, richtig? Das darf man alles nicht zu ernst nehmen. Man zieht sich darauf zurück, dass alles im gegenseitigen Einverständnis geschieht und jeder weiß worauf er sich einlässt. Und das glaube ich im Leben nicht, dass das immer so stimmt! Ich habe mal gelesen (finde ich leider nicht mehr), dass Leute, die Dating-Apps verwenden, gegenüber Liebe und Beziehungen meist sehr zynisch eingestellt sind.
Tja, wie kommt's...
Denn auch wenn man Menschen im Internet nur als Konzepte und Optionen sieht, es sind letztendlich doch immer Menschen mit Gefühlen. Aber es wird einem halt so verdammt einfach gemacht, sich wie ein Arschloch zu benehmen!
Will man zum Beispiel im echten Leben eine Person als Partner behalten, dann muss man echte Mühe investieren. Telefonieren, Briefe schreiben, sich treffen...
Im Internet kann man "Spiele" wie Catfishing und Benching spielen, um sich Optionen zu öffnen oder warm zu halten, ohne dass man aber bereit ist, irgendwas zu investieren oder zu riskieren. Man könnte ja immer noch über ein Profil stolpern, dass noch ansprechender ist. Also bloß nicht festlegen.
Und für viele ist das ja eher eine Art Sport, bei der man sich über die Anzahl der Matches das Ego streicheln lässt.
Nun ja, falls das noch Gesprächsbedarf gibt, können wir ja dazu einen neuen Thread aufmachen. Hier geht es ja eigentlich um Versprecher.
Das große Problem ist, dass das Konzept es so verdammt einfach macht, sich unter aller Sau zu benehmen.
Social Media tut das generell. Steht man einer Person gegenüber und schaut ihr in die Augen ist es beispielsweise sehr schwer, ihr irgendwelche Lügengeschichten ins Gesicht zu sagen. Erstens sieht man das Gegenüber in der Realität als Mensch, nicht als Konzept, und hat damit wesentlich mehr Respekt vor seinem/ihrem Gefühlsleben. Zweitens ist es viel schwerer, Lügen in Person glaubwürdig rüber zu bringen. Drittens fürchtet man unmittelbare negative Konsequenzen, sollte die Lüge auffliegen.
Halbwegs glaubwürdigen Bullshit schreiben kann dagegen jeder. Das einzige was einen davon abhält, ist ein hoch entwickeltes Gewissen und Respekt auch den Menschen gegenüber, die man nur über das Internet kennt. Und das hat nun Mal nicht jeder. Leider verhalten sich viele Menschen nur deswegen anständig, weil sie fürchten erwischt zu werden. Und nicht weil sie wirklich davon überzeugt sind, dass es falsch/verletzend/egoistisch wäre es zu tun.
Somit holt Social Media aus vielen Menschen, die im normalen Leben anständig sind, das Schlimmste an Verhaltensweisen heraus.
Und wenn es wie bei Tinder um Liebe/Sex/Beziehungen geht, dann ist das Potential verletzt zu werden, noch erheblich größer. Aber das ist ja alles nur "Casual" Dating, richtig? Das darf man alles nicht zu ernst nehmen. Man zieht sich darauf zurück, dass alles im gegenseitigen Einverständnis geschieht und jeder weiß worauf er sich einlässt. Und das glaube ich im Leben nicht, dass das immer so stimmt! Ich habe mal gelesen (finde ich leider nicht mehr), dass Leute, die Dating-Apps verwenden, gegenüber Liebe und Beziehungen meist sehr zynisch eingestellt sind.
Tja, wie kommt's...
Denn auch wenn man Menschen im Internet nur als Konzepte und Optionen sieht, es sind letztendlich doch immer Menschen mit Gefühlen. Aber es wird einem halt so verdammt einfach gemacht, sich wie ein Arschloch zu benehmen!
Will man zum Beispiel im echten Leben eine Person als Partner behalten, dann muss man echte Mühe investieren. Telefonieren, Briefe schreiben, sich treffen...
Im Internet kann man "Spiele" wie Catfishing und Benching spielen, um sich Optionen zu öffnen oder warm zu halten, ohne dass man aber bereit ist, irgendwas zu investieren oder zu riskieren. Man könnte ja immer noch über ein Profil stolpern, dass noch ansprechender ist. Also bloß nicht festlegen.
Und für viele ist das ja eher eine Art Sport, bei der man sich über die Anzahl der Matches das Ego streicheln lässt.
Nun ja, falls das noch Gesprächsbedarf gibt, können wir ja dazu einen neuen Thread aufmachen. Hier geht es ja eigentlich um Versprecher.
