SpoilerDie größte Schwäche des Films ist eigentlich, dass er in dem Alien-Universum seine Identität nicht findet. Irgendwie muss ja Prometheus abgeholt werden, also dieser Film, der hätte gut werden können, wenn die Produzenten nicht der Meinung gewesen wären, da alles Alien-mäßige aus dem Drehbuch zu nehmen und nun doch groß ein Bezug zu Alien her, damit man noch tausend kommende Filme irgendwie rechtfertigen kann. Das führt zu einer Story, die nur wenig offene Fragen aus Prometheus beantwortet und teilweise noch mehr Fragen aufwirft (aber keine Sorge, Hollywood denkt mit, der nächste Teil soll noch zwischen Prometheus und Covenant spielen und liefert somit die Chance, dieses abstruse Storygerüst noch weiter zu verkacken.

).
Auch die Antwort auf die Frage, wie es 1979 zu den Ereignissen auf LV-426 gekommen ist, ist noch nicht ansatzweise in Sicht, weil ja noch tausend andere Filme kommen. Kurzum: Bis auf ein oder zwei Enthüllungen liefert die Story nix Entscheidendes, was den Film aus dieser Perspektive überflüssig macht. Und meiner Meinung nach sind da auch einige Aspekte bei, die den logischen Anschluss an Alien irgendwann immer komplizierter machen; mit einem talentierten Drehbuchteam sicher alles machbar, aber ich glaube nicht dran.
Der Plot in Covenant ist übrigens oft sehr vorhersehbar, vor allem das Ende. Wer da überrascht ist, ist entweder 10 oder hat einfach seit tausend Jahren keinen einzigen Film gesehen, sehr schwach.
Die Charaktere sind diesmal nicht ganz so scheiße und unsympathisch wie in Prometheus, bleiben insgesamt betrachtet jedoch deutlich blasser. Und leider bleiben auch die Facepalm-Momente, in denen der Plot vor der menschlichen Logik steht, nicht aus. 2017 find ich das bei einer Produktion dieser Größe eigentlich nur noch peinlich. Aufgrund der Masse an Figuren haben außerdem viele kaum eine Chance, ihr Gesicht zu zeigen, was sich auch auf die Todesszenen auswirkt: man realisiert oftmals gar nicht, welche Figur da gerade stirbt, ist dem Film aber vollkommen egal, weil es eigentlich nur darum geht, belanglose Charaktere möglichst brutal umzubringen.

Ich war teilweise doch überrascht, dass der Film die Freigabe ab 16 geschafft hat.
Um noch bei den Figuren zu bleiben: Michael Fassbender ist ja wieder am Start und er mag sicher ein ganz toller Schauspieler sein und sowieso ein ganz großartiger Liebhaber und blah, blah, blah. Ich kann ihn nicht mehr sehen, was gerade in diesem Film problematisch ist, weil er etwa 80 Prozent des Filmes zu sehen ist und davon wahrscheinlich 99 Prozent auch allein. Man hätte den Film auch Michael Fassbender Show nennen können. Sehr schade, zumal dadurch auch die Figur von Katherine Waterston, die ich auch schon in Fantastische Tierwesen richtig großartig fand, komplett untergeht. Ripley würde sich im Grab umdrehen.
Besonders albern ist die Szene in der Dusche, die man vielleicht schon aus dem Trailer kennt. Hätten sie meiner Meinung nach auch gerne im Trailer lassen und aus dem Film schneiden können. Die bereichert weder die Figuren, noch die Handlung, ist jetzt auch nicht unbedingt sehr ästhetisch, sondern soll nur das Prollvolk in die Kinos locken, gibt ja TITTÖÖÖÖN

zu sehen.
Im Gegensatz zu Prometheus gibts Covenant übrigens nicht in 3D. Hätte den Film im Gegensatz zum Vorgänger auch null bereichert, vermutlich die jemals einzig richtige Entscheidung, die irgendwer in Bezug auf diesen Film getroffen hat.