06.05.2017 00:17
Das Video über Abhängigkeiten bringt mal eine ganz andere Perspektive in den Diskurs ein. Danke fürs Sharing!
Das andere Video bringt es auch auf den Punkt. Dass Depression gewisse sozialpsychologische Auswirkungen hat, ist mir auch schon aufgefallen.
Das andere Video bringt es auch auf den Punkt. Dass Depression gewisse sozialpsychologische Auswirkungen hat, ist mir auch schon aufgefallen.
- Zum einen kann sich das Individuum von der Gesellschaft ausschließen.
Es kommt für den oder die Betroffene oftmals ein Einschränkungsprozess zustande (keine Lust auf Spielen/Ausgehen/Hobbies/Sex/...), der nicht selten auch eine Abgrenzung zu anderen Menschen mit sich bringt. Das macht es für nichtsahnende Außenstehende (iSv. Leuten, die die Anzeichen nicht [er-]kennen) weniger offensichtlich. Der soziale Rückzug ist ein ganz wichtiges Anzeichen. Durch die Einschränkungen werden weniger Erfahrungen gemacht; das heißt auch positive Erfahrungen können nur seltener gemacht werden, und die Gedanken kreisen irgendwann nur noch um sich selbst. Teufelskreis.
- Zum anderen kann das Individuum von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Ein Outlet zu haben und über Probleme, Sorgen und negative Gefühle zu reden, kann negativen Gefühlseinflüssen viel entgegensetzen. Jene Leute im Umfeld, die damit nicht recht umzugehen wissen, belastet das aber auf Dauer. Verständlicher Weise möchten sie dann nicht mehr mit dem-/ derjenigen Kontakt haben, wenn die Gespräche (oder die bloße Aura) sie regelmäßig runterzieht. Das kann dazu führen, dass man in einer depressiven Episode ganz schnell allein dasteht. Dann fühlt sich der-/ diejenige bald schlecht eben weil er/sie sich schlecht fühlt. ...Das zu umgehen verheimlichen manche dann den eigenen Seelenzustand (fake it 'till you make it). Das kostet aber Mühe und zehrt an den Kraftreserven, und zwar zusätzlich zur ohnehin bedrückenden Gefühlslast. So füttert sich die Depression gewissermaßen selbst.