[Codo]

Und die Menschen haben ja selber Schuld, wenn sie Lara angreifen.

Mhhh....

Gerade in diesem Spiel wird ja gezeigt, dass es manchmal nicht so einfach ist. Die Trinity-Soldaten werden zwar oberflächlich als eindimensionales Kanonenfutter inszeniert, aber durch die Aufzeichnungen erfährt man, dass auch sie teilweise ganz schön verarscht wurden.
Auch über die Drahtzieher von Trinity erfährt man, dass es nicht so einfach ist.

OK,

Inhalt anzeigen

SpoilerAna

ist eindeutig psychopathisch. Völlig ohne echtes Mitgefühl, manipuliert und lässt töten, nur um den eigenen Arsch zu retten.

Aber Konstantin ist da schon schwieriger. Ich denke unter anderen Umständen wäre er normal funktionierendes Mitgleid der Gesellschaft geworden.
Weil er aber ein unsicheres, nachdenkliches Kind war, war es für

Inhalt anzeigen

SpoilerAna

leicht, ihn zu einem fanatischen Glauben zu manipulieren.
Er denkt ja wirklich, dass er mit der Suche nach der Quelle in Gottes Auftrag handelt, die Menschheit von immer von Krankheit und Sterben zu erlösen.
Seine Taten sind verwerflich, aber ist er von NATUR aus böse? Kann man einem Opfer vorwerfen, in diesem Fall sogar einem Kind, nicht stark genug gegen die Manipulation gewesen zu sein?
Es ist leider zutiefst menschlich, über den Glauben das Richtige zu tun, zu verwerflichen bis hin zu grausamen Verhalten manipuliert zu werden.
Was natürlich nicht heisst, dass solche "Opfer-Täter" von Schuld freigesprochen werden. Aber die richtigen Arschlöcher sind diejenigen, die menschliche Schwächen für sich ausnutzen!

Lara erkennt ganz richtig,

Inhalt anzeigen

Spoilerdass der Tod Teil des Lebens ist. Entweder wird man durch Unsterblichkeit zu einer zombiartigen Perversion, so wie die Krieger. Oder wenn man es wie Jakob schafft, seine Menschlichkeit zu wahren, wird Existenz zu einer Qual, man sehnt man sich nach Erlösung. Jakob ist zudem auch kein Heiliger. Er musste sein Volk anlügen und aufbürden, die Quelle mit ihrem Leben zu beschützen, weil er die Quelle nicht zerstörte als er es konnte, und stattdessen den großen Fehler machte, eine unsterbliche Armee zu ihrem Schutz zu erschaffen. Um sein Volk loyal bis in den Tod zu machen, machte er sie stark religiös. Aus anderen Gründen zwar, aber letztendlich machte er das gleiche wie Ana mit Konstantin. Der Unterschied ist, dass Jakob nie aus Egoismus handelte. Aber letztendlich ist er durch seine Kurzsichtigkeit für mehrere Kriege verantwortlich. Aber welcher Mensch hätte schon an seiner Stelle die Weisheit und Weitsicht gehabt, über solche Macht richtig zu entscheiden? Als er es erkannte, war es zu spät. Er unterstützte Lara, weil er hoffte, dass sie stark und selbstlos genug war die Quelle zu zerstören, und damit sein Volk von der Aufgabe und ihn endlich von der Unsterblichkeit zu befreien. Lara erkannte, dass es nötig war, und war bereit dafür zu sterben. Und damit wird in der letzten Konfrontation überdeutlich, was der Unterschied zwischen Ana und Lara ist: Egoismus.

Ich hatte Anfangs ja die Befürchtung, dass die Story eher nach Schema F verläuft, aber dann ist es doch sehr interessant geworden.
Wir leben gerade in einer Zeit, die sich wieder vermehrt mit religiösen und politischen Fanatikern auseinander setzen muss.
Aber anstatt sich mit den tatsächlichen, komplizierten Ursachen auseinander zu setzen, wird nach einfachen, bequemen Antworten gesucht.
Was leider auch ein menschlicher Schutzmechanismus ist. Unser Gehirn ist halt kein Denkorgan, sondern ein Überlebensorgan. Die Menschheit braucht wirklich mal Gehirn 2.0.