03.08.2014 19:03
Scottie,'index.php?page=Thread&postID=87545#post87545' schrieb:Irgendwie seltsam. Vegetarier/Veganer essen kein Fleisch, aber sie essen Sachen, die wie Fleisch aussehen und den Geschmack von Fleisch nachahmenDas habe ich schon von vielen gehört, aber ich finde das nicht seltsam. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe festgestellt, dass ich es mir nie richtig bewusst machen kann, dass ich da jetzt einen Teil eines toten Tieres / ein tierisches Produkt auf dem Teller liegen habe. Ein Stück Fleisch ist für mich nicht Teil eines toten Tieres, sondern kommt aus der Kühltruhe des Supermarktes oder vom Metzger. Und, wenn man mal ehrlich ist, schmeckt das meiste billige Fleisch doch auch nur, weil es gut gewürzt und fettig ist, nicht weil es Fleisch ist und das einfach besser schmeckt als nachgemachtes Fleisch ohne Fleisch. Hat Fleisch eigentlich überhaupt einen Eigengeschmack? Ich finde nicht so wirklich. Ich habe mal ein veganes Schnitzel gegessen, das genauso geschmeckt hat wie ein echtes, weil es dieselbe Konsistenz hatte, eine Panade wie man sie gewohnt ist und wie ein typischen Schnitzel gewürzt war. Ist halt vielleicht auch die Macht der Gewohnheit und ich denke, dass es auch so ist, dass man z.B ein Schnitzel nicht nur um des Fleischens Willen isst, sondern auch, weil man findet, dass die Panade lecker ist und wenn das auch geht, ohne das ein Tier sterben muss, finde ich das sehr gut.
Ich finde einfach, dass Fleisch nicht Fleisch vom Tier sein muss, sondern auch aus Getreide sein kann. Vielleicht muss man sich für die Zukunft ein anderes Wort dafür ausdenken, weil veganes/vegetarisches Fleisch einfach nicht mit dem übereinstimmt, was wir üblicherweise als Fleisch kennen. Vielleicht ist es auch der Versuch Neues mit Bekannten zum verbinden: Ich greife lieber zu einem veganen Steak als zu einem Getreidebratling - auch, wenn es genau das gleiche sein kann, das ist die Macht der Vermarktung.