29.09.2012 18:23
Ich bin da voll mit euch. Ganz großer Charakterkäse in 3D.
Zum Schleim und zu den Lebensentstehungen hat sich jeder was eigenes zusammengereimt. Ich auch.
Ich sehe das so: Der Schleim entsteht aus Stellen der Wirts-DNA. Wieso er auf jenen DNA-Sequenzen aufbaut und nicht aus anderen, kann ich nicht erklären, aber es hat wohl einfach mit Kompatibilität zu tun und demzufolge mit ihm eigenen Komponenten. Woraus der Schleim auf molekularer Ebene besteht, wissen wir nicht. Einsichtig ist für mich die symbolische Ebene.
1. Als das Teil aus Shaw herausgeschnitten wird, sieht es aus wie ein übergroßes Spermium, dessen Kopf leicht an eine Hai- oder Walschnauze erinnert. Dann entwickelt es sich weiter, wenn ich mich richtig erinnere, in Richtung Krebs. Seine Gestalt kann auch mit einer Spinne assoziiert werden. In das Gesamtbild passt die Spinne aber nicht. Denn die nächste Entwicklungsstufe ähnelt dem Tintenfisch. D.h.: Spermium --> Krebs --> Tintenfisch/Tentakel/Opossum. Diese Entwicklung entspricht der Evolution im Meer. Wir haben in unserer DNA Überbleibsel unserer Vorfahren. Zum Teil sind diese inaktiv oder in andere Stoffwechselprozesse involviert, womit sie sich anders ausprägen, zum Teil codieren sie genau dasselbe (meines Wissens, bin da nur Laie). Das Teil ist noch primitiv, es ist die erste Kreuzung dieser Art, vielleicht wird deswegen eine in den bekannten Körpermerkmalen reduzierte Fischart, die in der frischen Luft atmen kann, daraus. Ich meine, dieser Schleim könnte doch auch was Schönes ergeben, oder nicht...?
2. Das bringt mich zur symbolischen Ebene. Dafür muss ich kurz ausholen. Die Konstrukteure haben uns nach ihrem Ebenbild erschaffen. Dafür hatten sie Gründe, über die spekuliert wird. Ich behaupte, dass sich die Schöpferabsicht der Konstrukteure im machtgeilen Weyland widerspiegelt, denn er entspricht wie alle Menschen seinem Ebenbild, äußerlich wie innerlich. Wir teilen uns auch innerlich einige Dinge mit den Konstrukteuren. Wollen wir die Konstrukteure verstehen, müssen wir nur uns selbst verstehen. Da hilft Weyland: Er betreibt sündhaft teuere Forschung, um sein Überleben bis in die Ewigkeit zu garantieren. Die Konstrukteure hatten genau dasselbe vor und wie Ikarus stürzten sie dabei in ihren Untergang, Weyland folgt ihnen ein paar Tausend Jahre später. Welche Rolle spielen wir, welche diese neue Rasse, die ihre Konstrukteure ausgerottet hat? Ich denke, die Menschen sind das Projekt Schönheit. Mit ihm wollten sie ihr Ebenbild verbessern (Selbstliebe). Was ist diese persistente Rasse, aus der durch die außerplanmäßige Kreuzung mit Menschen und wenig später mit einem Konstrukteur ein "Xenomorph-Prototyp" wird? Ich denke, in diesem Projekt wollten die Konstrukteure Stabilität, Durchsetzungsvermögen, sozusagen den Überlebensinstinkt selbst, also im Endeffekt ... Langlebigkeit bishin zu Unsterblichkeit "züchten". Dafür stehen die Aliens, sie setzen das Prinzip "survival of the fittest" beispiellos um, sie sind das Überlegene, das Langlebige, das noch weiter aufsteigen will. Das als einziger Zweck. Kein Ballast wie persönliche Glückssache oder familiäre Verpflichtungen.
Was machen wir anders als die Konstrukteure? Mit großen "Vertretern unserer Art" gehen wir genauso um. Wir fertigen idealisierte Skulpturen, Portraits und Fotos von ihnen an, die für die Ewigkeit gedacht sind. Was den Konstrukteuren die DNA ist, ist uns Menschen die Technologie. Dies veranschaulicht der Android David. Der Zweck ist der gleiche, sich besser machen, weiterstreben, und das länger, schneller, weiter, bis in die Ewigkeit. Denn wir sind ihnen gleich, nur methodisch sind wir ihnen (noch) unterlegen. Aber bis wir die DNA geknackt haben, dauert es ja auch nicht mehr lange... Bei dieser eitlen Show machen die Aliens nicht mit, die können ja auch nicht viel mehr als töten und sich fortpflanzen. Ihre niederen Instinkte sind extrem geschliffen, das ist ihr Lebenszweck. Sie waren der Prototyp einer extrem beständigen Lebensform, das Primär- und Endziel dieses Projekts war wahrscheinlich die Entwicklung einer unsterblichen Lebensform. Die Konstrukteure haben dafür das rohste, stabilste, hartnäckigste Material erschaffen. Lebendes Material hat aber seinen eigenen, nicht von außen steuerbaren Trieb. Es ist eben nicht der Glaube, der uns stark macht, es ist einfach der Überlebenswille. Neugier, nichts verpassen wollen, möglichst viel vom Leben mitbekommen. Bleiben. Sich nicht vertreiben lassen. Der Überlebenswille und der Fortpflanzungstrieb sind bei dieser sehr primitiven Rasse, die noch aus kaum mehr als Schleim besteht, eben so stark, dass sie ohne nachzudenken die nächsten Umstehenden attackiert, und damals waren das eben ihre Schöpfer. Die Erfindung hat sich gegen ihren Erfinder gestellt, weil sie eigene Interessen verfolgt. Primitivität siegt.
Es ist eine Ironie, dass die Menschen diesen Prozess, der für viele Jahrtausende in einer verlassenen Forschungsstation stillstand, wieder in Gang gebracht haben. Insgeheim als größter Antrieb fungieren Selbstverliebtheit und Größenwahn, außerdem der Mangel an Einsicht und Akzeptanz natürlich gegebener Regeln (Weyland). Mit letzterem habe ich kein Problem. Wenn man was verbessern kann, soll man doch. Unsterblichkeit ist aber keine Verbesserung. Vor allem für einen wie Weyland ist der Wunsch nach ihr Ausdruck maßloser Dekadenz. Von der unerschütterlichen Naivität einer Hippie-Pseudo-Wissenschaftlerin und der Tollpatschigkeit sowie der Ignoranz (auch ein ikarisches Motiv) ihrer miesepetrigen Kollegen, die einfach nicht auf so eine Expedition gehören..., werden Weylands Charaktermängel lediglich unterstützt.
Mein Eindruck von den Konstrukteuren: Die halten was auf sich, aber - sofern der innere Zerfall als Initiation für eine neue Rasse kein Versehen war - sie sind auch sehr devot. Für ein höheres Gut, und das sind wahrscheinlich nicht wir, sondern der Nutzen, den sie von uns als Experiment haben, hat dieser Konstrukteur sein Leben gegeben. Wahrscheinlich sollte sich die im Labor erarbeitete DNA in einer unbeeinflussten Umgebung (Erde) entwickeln und bewähren. Die Konstrukteure werden offensichtlich sowieso sehr alt und können auch mal warten - oder schlafen. Hätte es nicht den Vorfall in der Zwischenstation gegeben, hätte man das Projekt Erde nicht ad acta gelegt. Hat man aber so entschieden, weil die Forscher im Folgeexperiment danebengegriffen haben. Also wäre alles gutgelaufen. Konstrukteure würden sich mit Menschen paaren oder anderweitig ihre DNA in sich aufnehmen, um sich neu zu erschaffen. Wäre mit dem Projekt Unsterblichkeit alles glattgelaufen, hätte sich dieses Spiel wiederholt. Die Konstrukteure hätten sich nach ihren Wunschvorstellungen optimiert, so wie wir das mithilfe der modernen Medizin versuchen und unsere Lebensqualität mit technischen Hilfsmitteln erhöhen. Konstrukteur - Mensch - Android, ein mise en abyme, ein Spiegelbild, wie man es nimmt. So wie sich den Konstrukteuren der Alienschleim entzieht, so verselbständigt sich der Android David und entwickelt eigene Pläne - obwohl er nicht mal eine geborene Art ist. Schlupfloch für den Glauben? Bei einem Androiden? Zumindest nach abendländischer Vorstellung geht das nicht... Also ist das Geheimnis des freien Willens ein universelles, das sogar über den Konstrukteuren steht?
Die Konstrukteure zeigen aber auch, dass sie mit sich nicht verhandeln lassen. Ich habe keine befriedigende Antwort für den Ausraster des Konstrukteurs am Ende gefunden. Ist er einfach ein Widerling? Oder sind die paar Menschen, die da vor ihm standen, nur ein paar "Laborratten", die nichts zu melden haben. Dachte er, dass aus dem aggressiven Schleim diese Menschen geworden sind, ist er einfach im Wahn, fühlt er sich akut bedroht? Oder hat er einfach keine Verwendung für uns? Ich meine doch, dass man vor seiner Erfindung mehr Respekt haben sollte - aber dann denke ich wieder an unseren unbekümmerten Umgang mit technischen Geräten aller Art. Wie wir die Sachen herumstehen lassen und achtlos durch die Gegend kicken können - wir sind da nicht besser.
Und dann diese Schlafkojen - dass Konstrukteur und Mensch unabhängig voneinander auch noch das gleiche Teil erfinden!
Wieso entwickelt sich der Xenomorph zu einem Insekten (mit sehr vielen Säugetiermerkmalen)? Ist das die nächste Stufe in der Evolution? Würde es irgendwann in der Zeit nach Alien Xenomorphs mit menschlichen Zügen geben? Wieso ein Techtelmechtel mit einem Konstrukteur jetzt gerade zu diesen Auswüchsen führt, verstehe ich noch nicht ganz, aber soweit passt es ganz gut in meine Theorie.
Die Würmer finde ich einfach zu erklären. David hat Glibber, der aus dem reanimierten Kopf des Konstrukteurs geschossen kam, aufgesammelt. In dem werden Bakterienstämme gewesen sein, die sich im neuen Wirtskörper einfach vermehrt haben. Dass sie durch Eindringen ins Spermium des Wissenschaftlers oder als Begleiter seines Spermiums in Dr. Shaw zu einem Fischwesen, führen, ist gar nicht so abwegig, wenn man sich immer die Evolutionsleiter vor Augen führt.
Was mir noch fehlt, sind Frosch-Xenos.
Aber nochmal zu den Figuren: Die Wissenschaftler werden eigentlich maßlos demontiert. Jeder Wissenschaftler versagt gerade auf seinem eigenen Forschungsgebiet. Es fühlt sich fast so an, als wäre das Absicht der Autoren. Der Geologe verläuft sich in einer Höhle, der Biologe begrabscht ein fremdes, wildes "Tier" und OberGURU-Wissenschaftlerin Dr. Shaw, die die Gruppe anleitet, outet sich von vornherein als eine gefühlsduselige Mutter Teresa. Sie schafft die Wissenschaftlichkeit gleich in der zweiten Szene rigoros ab. Ihr Freund ist nur ein überheblicher Dummkopf, der in seinem Leben wahrscheinlich keine einzige Hausarbeit selbst verfasst hat.
Die Stellung des Glaubens hat mich viel zu sehr gestört. Insgesamt kann man sagen, dass "Prometheus" genug Hinweise fallen lässt, um jeden zum Vervollständigen des Puzzles anzuregen. Es macht auch Spaß. Die Macher haben sich aber selbst um die Beteiligung an diesem Ratespiel gebracht, indem sie die Charakterzeichnung dem Negermannprinzip unterstellt haben, damit sie schneller ihre Plotpoints passieren und ihre ohnehin oberflächlichen Beiträge platzieren können. Ein tieferes Eindringen in die Materie haben sie sich zudem mit hitzigen Onelinern verbaut. Es war ihnen wohl wichtiger, die ohnehin flachen Figuren zu erklären, an denen es nicht viel zu erklären gibt. Wahrscheinlich wollte man ihnen dadurch Charakter verleihen - das geht nach hinten los. Weylands Vorsitzende, er selbst und die doofnasigen Wissenschaftler verlieren sich in Selbstreferenzen. Selten habe ich so billige, aufgeblasene Dialoge in einem Mainstream-Film erlebt. Die waren für mich die größte Katastrophe am ganzen Film. Visuelle Meisterleistung, wenn auch der 3D-Effekt nicht wirklich ausgenutzt wurde.
Zum Schleim und zu den Lebensentstehungen hat sich jeder was eigenes zusammengereimt. Ich auch.

Ich sehe das so: Der Schleim entsteht aus Stellen der Wirts-DNA. Wieso er auf jenen DNA-Sequenzen aufbaut und nicht aus anderen, kann ich nicht erklären, aber es hat wohl einfach mit Kompatibilität zu tun und demzufolge mit ihm eigenen Komponenten. Woraus der Schleim auf molekularer Ebene besteht, wissen wir nicht. Einsichtig ist für mich die symbolische Ebene.
1. Als das Teil aus Shaw herausgeschnitten wird, sieht es aus wie ein übergroßes Spermium, dessen Kopf leicht an eine Hai- oder Walschnauze erinnert. Dann entwickelt es sich weiter, wenn ich mich richtig erinnere, in Richtung Krebs. Seine Gestalt kann auch mit einer Spinne assoziiert werden. In das Gesamtbild passt die Spinne aber nicht. Denn die nächste Entwicklungsstufe ähnelt dem Tintenfisch. D.h.: Spermium --> Krebs --> Tintenfisch/Tentakel/Opossum. Diese Entwicklung entspricht der Evolution im Meer. Wir haben in unserer DNA Überbleibsel unserer Vorfahren. Zum Teil sind diese inaktiv oder in andere Stoffwechselprozesse involviert, womit sie sich anders ausprägen, zum Teil codieren sie genau dasselbe (meines Wissens, bin da nur Laie). Das Teil ist noch primitiv, es ist die erste Kreuzung dieser Art, vielleicht wird deswegen eine in den bekannten Körpermerkmalen reduzierte Fischart, die in der frischen Luft atmen kann, daraus. Ich meine, dieser Schleim könnte doch auch was Schönes ergeben, oder nicht...?
2. Das bringt mich zur symbolischen Ebene. Dafür muss ich kurz ausholen. Die Konstrukteure haben uns nach ihrem Ebenbild erschaffen. Dafür hatten sie Gründe, über die spekuliert wird. Ich behaupte, dass sich die Schöpferabsicht der Konstrukteure im machtgeilen Weyland widerspiegelt, denn er entspricht wie alle Menschen seinem Ebenbild, äußerlich wie innerlich. Wir teilen uns auch innerlich einige Dinge mit den Konstrukteuren. Wollen wir die Konstrukteure verstehen, müssen wir nur uns selbst verstehen. Da hilft Weyland: Er betreibt sündhaft teuere Forschung, um sein Überleben bis in die Ewigkeit zu garantieren. Die Konstrukteure hatten genau dasselbe vor und wie Ikarus stürzten sie dabei in ihren Untergang, Weyland folgt ihnen ein paar Tausend Jahre später. Welche Rolle spielen wir, welche diese neue Rasse, die ihre Konstrukteure ausgerottet hat? Ich denke, die Menschen sind das Projekt Schönheit. Mit ihm wollten sie ihr Ebenbild verbessern (Selbstliebe). Was ist diese persistente Rasse, aus der durch die außerplanmäßige Kreuzung mit Menschen und wenig später mit einem Konstrukteur ein "Xenomorph-Prototyp" wird? Ich denke, in diesem Projekt wollten die Konstrukteure Stabilität, Durchsetzungsvermögen, sozusagen den Überlebensinstinkt selbst, also im Endeffekt ... Langlebigkeit bishin zu Unsterblichkeit "züchten". Dafür stehen die Aliens, sie setzen das Prinzip "survival of the fittest" beispiellos um, sie sind das Überlegene, das Langlebige, das noch weiter aufsteigen will. Das als einziger Zweck. Kein Ballast wie persönliche Glückssache oder familiäre Verpflichtungen.
Was machen wir anders als die Konstrukteure? Mit großen "Vertretern unserer Art" gehen wir genauso um. Wir fertigen idealisierte Skulpturen, Portraits und Fotos von ihnen an, die für die Ewigkeit gedacht sind. Was den Konstrukteuren die DNA ist, ist uns Menschen die Technologie. Dies veranschaulicht der Android David. Der Zweck ist der gleiche, sich besser machen, weiterstreben, und das länger, schneller, weiter, bis in die Ewigkeit. Denn wir sind ihnen gleich, nur methodisch sind wir ihnen (noch) unterlegen. Aber bis wir die DNA geknackt haben, dauert es ja auch nicht mehr lange... Bei dieser eitlen Show machen die Aliens nicht mit, die können ja auch nicht viel mehr als töten und sich fortpflanzen. Ihre niederen Instinkte sind extrem geschliffen, das ist ihr Lebenszweck. Sie waren der Prototyp einer extrem beständigen Lebensform, das Primär- und Endziel dieses Projekts war wahrscheinlich die Entwicklung einer unsterblichen Lebensform. Die Konstrukteure haben dafür das rohste, stabilste, hartnäckigste Material erschaffen. Lebendes Material hat aber seinen eigenen, nicht von außen steuerbaren Trieb. Es ist eben nicht der Glaube, der uns stark macht, es ist einfach der Überlebenswille. Neugier, nichts verpassen wollen, möglichst viel vom Leben mitbekommen. Bleiben. Sich nicht vertreiben lassen. Der Überlebenswille und der Fortpflanzungstrieb sind bei dieser sehr primitiven Rasse, die noch aus kaum mehr als Schleim besteht, eben so stark, dass sie ohne nachzudenken die nächsten Umstehenden attackiert, und damals waren das eben ihre Schöpfer. Die Erfindung hat sich gegen ihren Erfinder gestellt, weil sie eigene Interessen verfolgt. Primitivität siegt.
Es ist eine Ironie, dass die Menschen diesen Prozess, der für viele Jahrtausende in einer verlassenen Forschungsstation stillstand, wieder in Gang gebracht haben. Insgeheim als größter Antrieb fungieren Selbstverliebtheit und Größenwahn, außerdem der Mangel an Einsicht und Akzeptanz natürlich gegebener Regeln (Weyland). Mit letzterem habe ich kein Problem. Wenn man was verbessern kann, soll man doch. Unsterblichkeit ist aber keine Verbesserung. Vor allem für einen wie Weyland ist der Wunsch nach ihr Ausdruck maßloser Dekadenz. Von der unerschütterlichen Naivität einer Hippie-Pseudo-Wissenschaftlerin und der Tollpatschigkeit sowie der Ignoranz (auch ein ikarisches Motiv) ihrer miesepetrigen Kollegen, die einfach nicht auf so eine Expedition gehören..., werden Weylands Charaktermängel lediglich unterstützt.
Mein Eindruck von den Konstrukteuren: Die halten was auf sich, aber - sofern der innere Zerfall als Initiation für eine neue Rasse kein Versehen war - sie sind auch sehr devot. Für ein höheres Gut, und das sind wahrscheinlich nicht wir, sondern der Nutzen, den sie von uns als Experiment haben, hat dieser Konstrukteur sein Leben gegeben. Wahrscheinlich sollte sich die im Labor erarbeitete DNA in einer unbeeinflussten Umgebung (Erde) entwickeln und bewähren. Die Konstrukteure werden offensichtlich sowieso sehr alt und können auch mal warten - oder schlafen. Hätte es nicht den Vorfall in der Zwischenstation gegeben, hätte man das Projekt Erde nicht ad acta gelegt. Hat man aber so entschieden, weil die Forscher im Folgeexperiment danebengegriffen haben. Also wäre alles gutgelaufen. Konstrukteure würden sich mit Menschen paaren oder anderweitig ihre DNA in sich aufnehmen, um sich neu zu erschaffen. Wäre mit dem Projekt Unsterblichkeit alles glattgelaufen, hätte sich dieses Spiel wiederholt. Die Konstrukteure hätten sich nach ihren Wunschvorstellungen optimiert, so wie wir das mithilfe der modernen Medizin versuchen und unsere Lebensqualität mit technischen Hilfsmitteln erhöhen. Konstrukteur - Mensch - Android, ein mise en abyme, ein Spiegelbild, wie man es nimmt. So wie sich den Konstrukteuren der Alienschleim entzieht, so verselbständigt sich der Android David und entwickelt eigene Pläne - obwohl er nicht mal eine geborene Art ist. Schlupfloch für den Glauben? Bei einem Androiden? Zumindest nach abendländischer Vorstellung geht das nicht... Also ist das Geheimnis des freien Willens ein universelles, das sogar über den Konstrukteuren steht?
Die Konstrukteure zeigen aber auch, dass sie mit sich nicht verhandeln lassen. Ich habe keine befriedigende Antwort für den Ausraster des Konstrukteurs am Ende gefunden. Ist er einfach ein Widerling? Oder sind die paar Menschen, die da vor ihm standen, nur ein paar "Laborratten", die nichts zu melden haben. Dachte er, dass aus dem aggressiven Schleim diese Menschen geworden sind, ist er einfach im Wahn, fühlt er sich akut bedroht? Oder hat er einfach keine Verwendung für uns? Ich meine doch, dass man vor seiner Erfindung mehr Respekt haben sollte - aber dann denke ich wieder an unseren unbekümmerten Umgang mit technischen Geräten aller Art. Wie wir die Sachen herumstehen lassen und achtlos durch die Gegend kicken können - wir sind da nicht besser.
Und dann diese Schlafkojen - dass Konstrukteur und Mensch unabhängig voneinander auch noch das gleiche Teil erfinden!
Wieso entwickelt sich der Xenomorph zu einem Insekten (mit sehr vielen Säugetiermerkmalen)? Ist das die nächste Stufe in der Evolution? Würde es irgendwann in der Zeit nach Alien Xenomorphs mit menschlichen Zügen geben? Wieso ein Techtelmechtel mit einem Konstrukteur jetzt gerade zu diesen Auswüchsen führt, verstehe ich noch nicht ganz, aber soweit passt es ganz gut in meine Theorie.
Die Würmer finde ich einfach zu erklären. David hat Glibber, der aus dem reanimierten Kopf des Konstrukteurs geschossen kam, aufgesammelt. In dem werden Bakterienstämme gewesen sein, die sich im neuen Wirtskörper einfach vermehrt haben. Dass sie durch Eindringen ins Spermium des Wissenschaftlers oder als Begleiter seines Spermiums in Dr. Shaw zu einem Fischwesen, führen, ist gar nicht so abwegig, wenn man sich immer die Evolutionsleiter vor Augen führt.
Was mir noch fehlt, sind Frosch-Xenos.
Aber nochmal zu den Figuren: Die Wissenschaftler werden eigentlich maßlos demontiert. Jeder Wissenschaftler versagt gerade auf seinem eigenen Forschungsgebiet. Es fühlt sich fast so an, als wäre das Absicht der Autoren. Der Geologe verläuft sich in einer Höhle, der Biologe begrabscht ein fremdes, wildes "Tier" und OberGURU-Wissenschaftlerin Dr. Shaw, die die Gruppe anleitet, outet sich von vornherein als eine gefühlsduselige Mutter Teresa. Sie schafft die Wissenschaftlichkeit gleich in der zweiten Szene rigoros ab. Ihr Freund ist nur ein überheblicher Dummkopf, der in seinem Leben wahrscheinlich keine einzige Hausarbeit selbst verfasst hat.
Die Stellung des Glaubens hat mich viel zu sehr gestört. Insgesamt kann man sagen, dass "Prometheus" genug Hinweise fallen lässt, um jeden zum Vervollständigen des Puzzles anzuregen. Es macht auch Spaß. Die Macher haben sich aber selbst um die Beteiligung an diesem Ratespiel gebracht, indem sie die Charakterzeichnung dem Negermannprinzip unterstellt haben, damit sie schneller ihre Plotpoints passieren und ihre ohnehin oberflächlichen Beiträge platzieren können. Ein tieferes Eindringen in die Materie haben sie sich zudem mit hitzigen Onelinern verbaut. Es war ihnen wohl wichtiger, die ohnehin flachen Figuren zu erklären, an denen es nicht viel zu erklären gibt. Wahrscheinlich wollte man ihnen dadurch Charakter verleihen - das geht nach hinten los. Weylands Vorsitzende, er selbst und die doofnasigen Wissenschaftler verlieren sich in Selbstreferenzen. Selten habe ich so billige, aufgeblasene Dialoge in einem Mainstream-Film erlebt. Die waren für mich die größte Katastrophe am ganzen Film. Visuelle Meisterleistung, wenn auch der 3D-Effekt nicht wirklich ausgenutzt wurde.
Überwinde den Schmalzkringel und zähme den Donut.
![[Bild: homer_sabber.gif]](http://www.trforge.net/forum/smilies/pics/homer_sabber.gif)
![[Bild: a054.gif]](http://www.trforge.net/forum/smilies/pics/a054.gif)
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