27.10.2009 02:26
Eva,index.php?page=Thread&postID=48139#post48139' schrieb:Mir geht es aber gar nicht um Verbote oder um Erklärungen für Amokläufe, das dachte ich , hätte ich schon klar gemacht... es geht mir darum, zu ergründen, WARUM sich Menschen ... auch wenn es NUR in einem Computerspiel ist.... andere Menschen abzuschlachten.... und das ist der Sinn der *Killerspiele* und nichts anderes....Wenn du so denkst bist du aber auch befangen, Eva.

Du siehst nur das Gemetzel in den Egoshootern, genauso wie die Leute nur das Herumgeballere in Tomb Raider gesehen hätten. Ich spiele eigentlich gar keine Ego-Shooter weil ich mich vor allem irgendwie mit der Figur indentifizieren möchte. Aber ich kenne genügend solcher Spieler und kann dir versichern dass die das garantiert nicht auf die Wirklichkeit projezieren. Nur sind solche Spiele reizvoller, weil es einfach spannender ist wenn man sich in einem simulierten Kriegszustand befindet als irgendwelche blauen und pinken Balken wegzuklicken.
--> Was übrigens auch nicht auf jeden zutreffen muss, hin und wieder spiele ich schließlich auch gerne Tetris, Mahjong, usw.

Hitman dürfte das brutalste gewesen sein, was ich bis jetzt gespielt habe. Es hatte einfach einen Reiz, in die Rolle eines Attentäters zu schlüpfen, sich zu überlegen wie man am unauffälligsten das nächste Ziel eliminiert. Das löst einfach einen größeren Nervenkitzel aus, vor allem wenn man virtuell etwas tut, was in der Realität niemals möglich wäre.
Ja, ich fand es auch belustigend als die Frau den mit Spiritus manipulierten Grill eingeschaltet hat. In der Realität wäre es größte Schock meines Lebens gewesen. Man kann so etwas nicht vergleichen, solche Begriffe wie "abschlachten" finde ich da auch fehl am Platze.
Diese Maßstäbe - dass ich möglichst realitatsnahe Spiele suche in die ich mich hineinversetzen kann - wende ich auf alle Spiele an. Dabei müssen auch keine Menschen "abgeschlachtet" werden. Schließlich habe ich auch eine Weile mal "City Life", eine Städtebausimulation gespielt. "Fahrenheit" enthielt ebenso kein Gemetzel, trotzdem habe ich es auch gerne gespielt. Dass ich in den meisten meiner Spiele virtuelle Menschen umbringen muss, liegt einfach daran dass sich Gewaltinhalte einfach besser verkaufen lassen - siehe Jägerinstinkt.
Und wegen dem Jägerinstinkt in jedem Menschen bauen Egoshooter - ob es nun Counter Strike oder Moorhuhn ist - erst einmal auf Reaktionsgeschwindigkeit und Präzision auf. Was man da abschießt ist doch zweitrangig, deshalb ist es falsch zu behaupten dass der Sinn nur darin bestände Menschen abzuschlachten. Es gibt natürlich solche Spiele aber diese sind wirklich äußerst selten und sowieso indiziert. Aber auch sie begründen sich in erster Linie mit dem natürlichen Reiz an Extremen, siehe Horrorfilme. Wirklich daran aufgeilen werden sich nur Menschen mit ernsthaften psychischen Problemen.
"Unser Leben wird durch Möglichkeiten bestimmt. Auch durch die, die wir versäumen."
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