16.12.2012 23:30
Ich denke, die Trilogie wird noch genug Gesprächsstoff hergeben, daher mache ich mal einen eigenen Thread auf.
Wir haben den ersten gerade gesehen. Ich habe etwas gemischte Gefühle.
Die hohe Framerate ist anfangs wegen des Discovery-Channel-Effekts gewöhnungsbedürftig, aber ich war schnell "drin" und fand es nicht störend.
Rein gefühlgsmäßig hat der Film trotzdem eine etwas artifizielle Erscheinung. Teilweise wirkte es wie Miniaturwunderland oder aus einem Computerspiel. Woran das nun wirklich liegt, weiß ich noch gar nicht.
Ich denke, was an dem Film toll ist, ist eigentlich klar. Das ist purer Eskapismus, und das meine ich positiv.
Toll fand ich die Szenen mit Gollum.
Ein paar Dinge haben mich aber schon gestört.
Als einzige weibliche Person trat Galadriel kurz auf, stand etwas dekorativ herum und wirkte sowieso mehr wie eine übernatürliche Marien-Erscheinung als wie eine echte Frau. Also praktisch ein Film mit unzähligen Schwänzen. Zaubererschwänze, Zwergenschwänze, Hobbitschwänze. Selbst Orks und Trolle sind offenbar nur Schwanzträger. Aber dieses reaktionäre Weltbild muss man wohl der literarischen Vorlage ankreiden (die ich nicht gelesen habe).
Die Bösen sind natürlich wie erwartet böse, weil sie böse sind. Und natürlich ist alles Böse auch von Weiten als solches zu erkennen. Wahlweise übergewichtig und angemagert, auf jeden Fall aber blass, faltig, warzig und mit Tumoren übersäht. Gut, klassische Fantasiewelt, da ist das eben so Schwarz-Weiß. Aber ich habe irgendwie das Gefühl einer echten Bedrohung vermisst.
Überhaupt hatte ich an keiner Stelle Angst um die Gesundheit der Protagonisten. Eine absurde Situation jagt den die nächste, die unseren angeblich so völlig unbeholfenen Freunden die Haut rettet. Natürlich trifft von den Feinden kein einziger Pfeil oder Schwerthieb, aber Bilbo gelingt es selbst mit ungeschickten Rumgefuchtel sich zu wehren und teilweise sogar Feinde zu töten. Einen Warg tötet man ja auch so einfach, indem man einfach das Schwert hinhält. Der wird sich dann schon ungeschickterweise selbst auf die Klinge spießen. Ja nee, ist klar.
Da fand ich die Kämpfe gegen übermächtige und überzählige Feinde in HdR noch glaubwürdiger, denn da handelte es sich bei den "Guten" größtenteils um Elitekrieger. Und nicht irgendwelche Kesselflicker oder schwer adipöse Trottel. Die stolpern jedenfalls derartig cartoonmäßig von einem glücklichen Zufall in den nächsten, dass ich mich bei den Actionszenen wie bei den Looney Tunes gefühlt habe.
Und wenn gar nichts mehr geht, kann man sich sicher sein, dass Gandalf als Deux-Ex-Machina auftritt.
Der Film war auch ewig gestreckt. Bei der HdR-Trilogie empfand ich jede Minute der langen Version als Bereicherung. Und generell mag ich es sehr gerne, wenn Filme sich Zeit lassen. Aber hier wurde ich teilweise schon ungeduldig, dass es doch bitte endlich mit der Handlung weiter gehen solle.
Etwas weniger infantiler Slapstick, realistischere Kämpfe und gestraffte Erzählweise, dann hätte mir der Film sehr gut gefallen. Aber so fand ich es dann doch etwas schade.
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Wir haben den ersten gerade gesehen. Ich habe etwas gemischte Gefühle.
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Die hohe Framerate ist anfangs wegen des Discovery-Channel-Effekts gewöhnungsbedürftig, aber ich war schnell "drin" und fand es nicht störend.
Rein gefühlgsmäßig hat der Film trotzdem eine etwas artifizielle Erscheinung. Teilweise wirkte es wie Miniaturwunderland oder aus einem Computerspiel. Woran das nun wirklich liegt, weiß ich noch gar nicht.
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Ich denke, was an dem Film toll ist, ist eigentlich klar. Das ist purer Eskapismus, und das meine ich positiv.
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Toll fand ich die Szenen mit Gollum.
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Ein paar Dinge haben mich aber schon gestört.
Als einzige weibliche Person trat Galadriel kurz auf, stand etwas dekorativ herum und wirkte sowieso mehr wie eine übernatürliche Marien-Erscheinung als wie eine echte Frau. Also praktisch ein Film mit unzähligen Schwänzen. Zaubererschwänze, Zwergenschwänze, Hobbitschwänze. Selbst Orks und Trolle sind offenbar nur Schwanzträger. Aber dieses reaktionäre Weltbild muss man wohl der literarischen Vorlage ankreiden (die ich nicht gelesen habe).
Die Bösen sind natürlich wie erwartet böse, weil sie böse sind. Und natürlich ist alles Böse auch von Weiten als solches zu erkennen. Wahlweise übergewichtig und angemagert, auf jeden Fall aber blass, faltig, warzig und mit Tumoren übersäht. Gut, klassische Fantasiewelt, da ist das eben so Schwarz-Weiß. Aber ich habe irgendwie das Gefühl einer echten Bedrohung vermisst.
Überhaupt hatte ich an keiner Stelle Angst um die Gesundheit der Protagonisten. Eine absurde Situation jagt den die nächste, die unseren angeblich so völlig unbeholfenen Freunden die Haut rettet. Natürlich trifft von den Feinden kein einziger Pfeil oder Schwerthieb, aber Bilbo gelingt es selbst mit ungeschickten Rumgefuchtel sich zu wehren und teilweise sogar Feinde zu töten. Einen Warg tötet man ja auch so einfach, indem man einfach das Schwert hinhält. Der wird sich dann schon ungeschickterweise selbst auf die Klinge spießen. Ja nee, ist klar.
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Da fand ich die Kämpfe gegen übermächtige und überzählige Feinde in HdR noch glaubwürdiger, denn da handelte es sich bei den "Guten" größtenteils um Elitekrieger. Und nicht irgendwelche Kesselflicker oder schwer adipöse Trottel. Die stolpern jedenfalls derartig cartoonmäßig von einem glücklichen Zufall in den nächsten, dass ich mich bei den Actionszenen wie bei den Looney Tunes gefühlt habe.
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Und wenn gar nichts mehr geht, kann man sich sicher sein, dass Gandalf als Deux-Ex-Machina auftritt.
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Der Film war auch ewig gestreckt. Bei der HdR-Trilogie empfand ich jede Minute der langen Version als Bereicherung. Und generell mag ich es sehr gerne, wenn Filme sich Zeit lassen. Aber hier wurde ich teilweise schon ungeduldig, dass es doch bitte endlich mit der Handlung weiter gehen solle.
Etwas weniger infantiler Slapstick, realistischere Kämpfe und gestraffte Erzählweise, dann hätte mir der Film sehr gut gefallen. Aber so fand ich es dann doch etwas schade.
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