23.07.2009 18:03
Einen wunderschönen.
Seit nun mehr fast fünf Jahren schreibe ich nun schon an diesem einen meinen Roman und einen kleinen Auszug davon möchte ich euch nun hier präsentieren.
Es ist ein ... naja, also ... EIN bestimmtes Genre hat es nicht. Ich habe viel SciFi, viel Fantasy, Horror, Love Story, Pornographie, Humor ... alles gut durchgemischt. Hier ist die Zusammenfassung in wenigen Sätzen.
So, und hier mal der erste Abschnitt, viel Spaß damit.![Wink Wink](https://www.trforge.net/forum/images/smilies/wink.gif)
Spanien, Sommer 1956.
Eine unerträgliche Hitze liegt über der Stadt Cádiz. Sämtliche Fenster sind offen in der Hoffnung, eine der seltenen Brisen zu erwischen. Ich schaue aufs Thermometer. Lächelnd zeigt es mir höllische 45° an. Und das im Schatten. Voller Ironie lache ich auf, dann gehe ich in die Küche. Meine Eiswürfel auf dem Balkon sind geschmolzen, mein Mineralwasser blubbert fröhlich, aber nur, weil das Wasser allmählich kocht. Das nächste was ich höre ist ein Krachen, ein Brutzeln, welches mir mitteilt, dass meiner Klimaanlage das Wetter auch zu heiß ist und hiermit den Dienst quittiert. "Na scheiße!", fluche ich. Ich stecke meinen Kopf ins Tiefkühlfach. Es fühlt sich an, als ob ich meinen Schädel in einen Schneemann stecke. Wunderbar kalt und feucht. Ich hole tief Luft. Es klingelt an der Tür. Verwundert über unangemeldeten Besuch schubse ich die Tür Gefriertür zu und krieche, fast schmelzend, zur Tür. Niemand da. Verdammte Kinder. Als ich grade die Tür zuschlagen will, fällt mein Blick auf einen schwarzen Briefumschlag, der an ein grünes Kästchen geheftet ist. Neugierig, wie ich bin, öffne ich natürlich das Kästchen. Dort drin liegt eine rot angemalte Muschel. Ein süßlicher Duft verbreitet sich. Ich atme tief ein. Dann öffne ich den Brief. "19°°, 14 Plaza del Enarenado. Ich erwarte dich, Rico." Mit einem breiten Lächeln lese ich die Worte noch mehrere Male durch, bevor ich merke, dass meine Nachbarin mich beobachtet. "Hola, Señorita!", rufe ich ihr fröhlich entgegen. Sie antwortet mir mit einem Grummeln. Ich sehe Rico also heute wieder. Eine Woche ist es jetzt her, dass wir uns gesehen hatten. Er ist ein netter Kerl. Schöne nussbraune Augen, dunkle haut, duftet immer nach dem, was aus dem Kästchen kam. Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass er sich noch mal meldet. Lächelnd gehe ich ins Bad und springe unter die Dusche. Selbst wenn ich den Kaltwasserhahn bis zum Anschlag aufdrehe, kommt nur lauwarme Plärre raus. Ekelhaft, aber was soll ich ändern? Nach einigen Minuten wird's mir zu viel. Mit einem leisen Gluckern erlischt der Wasserstrom und ich trete heraus. Nach einem Handtuch fischend betrachte ich mich im Spiegel. Ein leises Pfeifen entweicht meinem Mund. Mein Onkel hatte Recht. Der Umzug von Bristol nach Cádiz tat mir echt gut. Jetzt bin ich schon seit zwei einhalb Monaten hier und fühle mich wie ein Einheimischer. Die Sonne tut gut, das Meer ist fantastisch und die Jungs eine Wohltat fürs Auge. Ganz anders als in England. Und heute, später, gleich, sollte ich Rico wiedersehen. Ich hatte ihn vor einer Woche auf dem Markt kennengelernt. Er hütete einen Stand für die Rechte von sozialen Minderheiten. "Hey Muchacho, möchtest du nicht auch helfen?" Unsere Augen klebten aneinander. Er taxierte mich und ich ihn. "Was hätte ich davon?", erwiderte ich grinsend. "Zum Beispiel meine Telefonnummer..." Das Telefon klingelt. Jäh heraus gerissen aus meinen Tagträumen schwanke ich nackt Richtung Klingeln und hebe ab. "Hallo?", frage ich. Ein Rauschen, ein Knacken. Dann ein Geräusch wie ein Herzschlag. Immer wieder. Stirnrunzelnd lege ich auf und gehe ins Schlafzimmer. Immer diese lästige Frage: Was ziehe ich heute an? Hemd oder Shirt, Jeans oder Shorts? Ich entscheide mich für ein weiß-transparentes Hemd unter dem man meine Brust- und Bauchmuskeln nur erahnen kann. Vier von sieben Knöpfen lasse ich offen. Zwei oben, zwei unten. Er soll nicht zuviel sehen, aber schon einen kleinen Eindruck gewährt bekommen. Gut trainiert, wie ich bin, kann ich mich auch so sehen lassen. Ich bin ziemlich zufrieden mit mir. Dazu noch eine schwarze Stoffhose. Heute mal keine Unterwäsche? Nein, heute nicht. Schwarze Turnschuhe und et voila! Maedan ist bereit fürs Weggehen. Noch schnell die Autoschlüssel eingepackt, dem Knackarsch noch einen letzten Blick im Spiegel gegönnt und ab nach unten. Dort steht er, mein Flitzer. Giftgrün, das Dach schön zusammengefaltet. "Hey Chica!", murmele ich vor mich hin. Mit einem gewagten Sprung hechte ich auf meinen Platz, stecke den Schlüssel ein und lasse den Motor aufheulen. Er schnurrt wie ein Kätzchen. Ich kurve vorsichtig auf die Hauptstrasse, welche erstaunlich leer ist. Zum Plaza del Enarenado geht's Richtung Sonne. Also fahre ich mit einem Mordstempo dem untergehenden, rot-glühenden Feuerball entgegen. Mein ganzer Körper angespannt und auf Rico so heiß, wie die Sonne auf meiner Haut.
Seit nun mehr fast fünf Jahren schreibe ich nun schon an diesem einen meinen Roman und einen kleinen Auszug davon möchte ich euch nun hier präsentieren.
![Squint Squint](https://www.trforge.net/forum/images/smilies/squint.gif)
So, und hier mal der erste Abschnitt, viel Spaß damit.
![Wink Wink](https://www.trforge.net/forum/images/smilies/wink.gif)
Spanien, Sommer 1956.
Eine unerträgliche Hitze liegt über der Stadt Cádiz. Sämtliche Fenster sind offen in der Hoffnung, eine der seltenen Brisen zu erwischen. Ich schaue aufs Thermometer. Lächelnd zeigt es mir höllische 45° an. Und das im Schatten. Voller Ironie lache ich auf, dann gehe ich in die Küche. Meine Eiswürfel auf dem Balkon sind geschmolzen, mein Mineralwasser blubbert fröhlich, aber nur, weil das Wasser allmählich kocht. Das nächste was ich höre ist ein Krachen, ein Brutzeln, welches mir mitteilt, dass meiner Klimaanlage das Wetter auch zu heiß ist und hiermit den Dienst quittiert. "Na scheiße!", fluche ich. Ich stecke meinen Kopf ins Tiefkühlfach. Es fühlt sich an, als ob ich meinen Schädel in einen Schneemann stecke. Wunderbar kalt und feucht. Ich hole tief Luft. Es klingelt an der Tür. Verwundert über unangemeldeten Besuch schubse ich die Tür Gefriertür zu und krieche, fast schmelzend, zur Tür. Niemand da. Verdammte Kinder. Als ich grade die Tür zuschlagen will, fällt mein Blick auf einen schwarzen Briefumschlag, der an ein grünes Kästchen geheftet ist. Neugierig, wie ich bin, öffne ich natürlich das Kästchen. Dort drin liegt eine rot angemalte Muschel. Ein süßlicher Duft verbreitet sich. Ich atme tief ein. Dann öffne ich den Brief. "19°°, 14 Plaza del Enarenado. Ich erwarte dich, Rico." Mit einem breiten Lächeln lese ich die Worte noch mehrere Male durch, bevor ich merke, dass meine Nachbarin mich beobachtet. "Hola, Señorita!", rufe ich ihr fröhlich entgegen. Sie antwortet mir mit einem Grummeln. Ich sehe Rico also heute wieder. Eine Woche ist es jetzt her, dass wir uns gesehen hatten. Er ist ein netter Kerl. Schöne nussbraune Augen, dunkle haut, duftet immer nach dem, was aus dem Kästchen kam. Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass er sich noch mal meldet. Lächelnd gehe ich ins Bad und springe unter die Dusche. Selbst wenn ich den Kaltwasserhahn bis zum Anschlag aufdrehe, kommt nur lauwarme Plärre raus. Ekelhaft, aber was soll ich ändern? Nach einigen Minuten wird's mir zu viel. Mit einem leisen Gluckern erlischt der Wasserstrom und ich trete heraus. Nach einem Handtuch fischend betrachte ich mich im Spiegel. Ein leises Pfeifen entweicht meinem Mund. Mein Onkel hatte Recht. Der Umzug von Bristol nach Cádiz tat mir echt gut. Jetzt bin ich schon seit zwei einhalb Monaten hier und fühle mich wie ein Einheimischer. Die Sonne tut gut, das Meer ist fantastisch und die Jungs eine Wohltat fürs Auge. Ganz anders als in England. Und heute, später, gleich, sollte ich Rico wiedersehen. Ich hatte ihn vor einer Woche auf dem Markt kennengelernt. Er hütete einen Stand für die Rechte von sozialen Minderheiten. "Hey Muchacho, möchtest du nicht auch helfen?" Unsere Augen klebten aneinander. Er taxierte mich und ich ihn. "Was hätte ich davon?", erwiderte ich grinsend. "Zum Beispiel meine Telefonnummer..." Das Telefon klingelt. Jäh heraus gerissen aus meinen Tagträumen schwanke ich nackt Richtung Klingeln und hebe ab. "Hallo?", frage ich. Ein Rauschen, ein Knacken. Dann ein Geräusch wie ein Herzschlag. Immer wieder. Stirnrunzelnd lege ich auf und gehe ins Schlafzimmer. Immer diese lästige Frage: Was ziehe ich heute an? Hemd oder Shirt, Jeans oder Shorts? Ich entscheide mich für ein weiß-transparentes Hemd unter dem man meine Brust- und Bauchmuskeln nur erahnen kann. Vier von sieben Knöpfen lasse ich offen. Zwei oben, zwei unten. Er soll nicht zuviel sehen, aber schon einen kleinen Eindruck gewährt bekommen. Gut trainiert, wie ich bin, kann ich mich auch so sehen lassen. Ich bin ziemlich zufrieden mit mir. Dazu noch eine schwarze Stoffhose. Heute mal keine Unterwäsche? Nein, heute nicht. Schwarze Turnschuhe und et voila! Maedan ist bereit fürs Weggehen. Noch schnell die Autoschlüssel eingepackt, dem Knackarsch noch einen letzten Blick im Spiegel gegönnt und ab nach unten. Dort steht er, mein Flitzer. Giftgrün, das Dach schön zusammengefaltet. "Hey Chica!", murmele ich vor mich hin. Mit einem gewagten Sprung hechte ich auf meinen Platz, stecke den Schlüssel ein und lasse den Motor aufheulen. Er schnurrt wie ein Kätzchen. Ich kurve vorsichtig auf die Hauptstrasse, welche erstaunlich leer ist. Zum Plaza del Enarenado geht's Richtung Sonne. Also fahre ich mit einem Mordstempo dem untergehenden, rot-glühenden Feuerball entgegen. Mein ganzer Körper angespannt und auf Rico so heiß, wie die Sonne auf meiner Haut.