Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

#41

Habe seit geraumer Zeit mal wieder richtig Lust auf Harry Potter und habe mir deshalb die ersten zwei Bänder auf französisch gekauft. Ist ziemlich angenehm zu lesen, da ich die deutsche Version noch sehr gut kenne und viele unbekannte Wörter erahnen kann. Aber wisst ihr was mich so stört?!
Irgendwie (keine Ahnung ob das so ein deutsches Ding ist) gibt es keine richtige Satzzeichen im gesprochenen Dialogen. 
Als Beispiel:
Deutsche Version - "Keine Ahnung!", sagte Harry: "Warum?"
Französische Version - Aucune idee, dira Harry, pourqua?

Ist sehr unangenehm weil man sich so manchmal aus der Handlung rauskommt und erst nach ein paar Wörtern merkt das dieser Satz gerade gesprochen wird. Hatte das gleiche Problem damals bei (der französischen Version) Charlotte Roches "Schoßgebete" ("Petites Morts"). Hatte aber befürchtet das es nur bei diesem Buch so war. Erinnere mich zumindest noch in meiner Schulzeit an die deutsche Literatur "Ben liebt Anna" von Peter Härtlinger der auch auf Gänsefüßchen verzichtet hat Facepalm und vermutete damals das es Autoren- oder Übersetzerrelevant war.
Kann mir jemand sagen wie die allgemeine Regelung in englischen Büchern ist?
Zitieren
#42

Habe gerade mein Hörbuch "Krieg der Welten" von H. G. Wells fertig gehört und komme nicht umhin meine Faszination mit euch zu teilen.
Manometer, ich fand die Verfilmung schon relativ krass, über das Buch lässt sich sofern nur sagen dass es den Film so derbe in den Schatten stellt. Man muss dazu sagen das dieses Buch aus dem Jahre 1898 ist, also lange vor dem zweiten Weltkrieg. Ich hatte erst die Vermutung das es heute leider unleserlich und unauthentisch wäre, aber im Gegenteil - meine naive Eindrücke die Menschen wären damals nur von Gott und der Bibel geblendet haben sich komplett als Falsch herausgestellt. Auf der Recherche nach Herr Wells hab ich auch gelesen das er ein Darwinist war, was man dem Buch gerade bei der Anatomie der Marsianer gemerkt hat. 
Das Buch verfügt über die Ich-Perspektive eines namenlosen Protagonisten welcher nahe der Einsturzstelle der Marsianer lebt und die ersten Eindrücke schildert. Hierbei handelt es sich nicht nur um hirnlose Angst von den Fremden, sondern auch eine interessierte Neugierde. Dies ändert sich auch nicht nachdem die Marsianer plötzlich mit ihren Dreibeiner die Menschen zu jagen und London (das laut dem Buch damals die größte Metropole der Welt war (stimmt das?)) dem Erdboden gleich macht.
Diese Geschichte beinhaltet nicht nur das plumpe Ermorden der Menschen, es ist rabiat grausam und würdelos, so durchdacht und schrecklich effektiv.
Selbst in moralischen Abgründen des Buches werden sehr ehrlich und offen behandelt und gibt Stoff zum nachdenken. Nachdenken ist sowieso etwas was man nach dem Buch machen wird - für eine Genre das sich in Science-Fiction einordnet doch eher ungewöhnlich, aber das liegt auch daran weil wir den Marsianern auch nicht so unähnlich sind. Das wurde bewusst von Wells eingebunden.
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen - ein zeitloser Klassiker der nach 120 Jahren an Grausamkeit (trotz der abnehmenden Hemmschwelle des Internetzeitalter) nicht abnimmt.  Thumbs up
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste