07.06.2008 21:54
Ich bin ja ansonsten kein großer Disney-Fan, aber dieser Film ist zum Glück kein klassischer Disney und gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
Ohne große Änderungen an dem Vorbild, der um das Jahr 500 angesiedelten chinesischen Ballade vorzunehmen, wird die Geschichte des Mädchens Mulan („Magnolie“) erzählt.
Sie ist ein kluges, lebhaftes Mädchen mit einem starken Willen. Erwartungsgemäß endet ihr Besuch bei der Heiratsvermittlerin, die prüfen soll, ob sie dem chinesischen Frauenbild entsprechend (und nicht nur dem) eine ordentliche, brave Hausfrau und untertänige Ehegattin ist, denkbar schlecht. Mit einer zerstörten Familienehre und angeknacksten Selbstbewusstsein kehrt sie nach Hause zurück. Auch wenn ihr Vater mit Verständnis reagiert (was alles andere als selbstverständlich ist!) wird ihr bewusst, dass sie nie die Erwartungen erfüllen kann, welche an sie als Frau gestellt werden, und fragt sich, „wann ihr Spiegelbild ihr endlich zeigt, wer sie wirklich ist.“
Zeitgleich fallen die Hunnen in China ein, und der Kaiser sendet den Befehl aus, dass jede Familie einen Mann für die Armee schicken soll. Für Mulans Familie eine Katastrophe: Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern, und der Vater ist ein gebrechlicher Kriegsveteran. Für ihn ist der Einberufungsbefehl das Todesurteil.
Mulan trifft eine schwere Entscheidung: Sie gibt sich als Krieger „Ping“ aus, nimmt den Einberufungsbefehl ihres Vaters an sich und reitet mit ihrem Pferd Khan davon...
Es ist aber alles noch dramatischer: Auf der Verkleidung als Mann steht die Todesstrafe. In der Not senden die Ahnen ihr einen Helfer hinterher, den Minidrachen Mushu. Dieser wird in der deutschen Version von Otto synchronisiert, und sorgt mit seinem losen Mundwerk für etliche Lacher. Unter anderem auch einen mit Bezug auf unsere Lieblingsheldin.
„Ping“ hat es als Rekrut zunächst denkbar schwer, er fällt beim Training weit zurück und wird von den Kameraden gemobbt. Doch er wird zu einem der besten Krieger und verdient sich nicht nur den Respekt seiner Kameraden, auch der Kommandant ist begeistert.
Als die Lage ernst wird, spitzen sich die Ereignisse zu...
Auch bei diesem Disneyfilm wird es erwartungsgemäß ein Happy End geben, aber dieses Mal wird nicht das Prinzesschen von einem Helden gerettet, und es ist auch nicht Mulans alter Ego „Ping“, der am Ende...
Aber seht selbst.
Der Film ist erfrischend wenig verkitscht, auch wenn ein paar Mal gesungen wird. Die Ästhetik wird durch klare Linien und eine lobenswerte Adaption der klassischen chinesischen Kunst bestimmt, insbesondere Mulans Darstellung halte ich für sehr gelungen.
Obwohl die ernsten Themen Krieg und Geschlechterkampf behandelt werden, verliert der Film nie seine erzählerische Leichtigkeit. Und die „Moral der Geschichte“ wird auch nicht mit erhobenen Zeigefinger vermittelt.
Fazit: Ein außergewöhnlicher Disney, sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet!
Hier noch mal ein paar schöne Ausschnitte vom ersten Teil des Films, den spannenden Rest müsst ihr euch schon selbst angucken.
Mulan wird für die Heiratsvermittlering aufgehübscht. Man achte auf den ironischen Unterton. Vielen Dank dafür, Disney!
[video=youtube] http://www.youtube.com/watch?v=4ZUzawTSYj4[/video]
Gänsehaut garantiert: Mulan trifft die Entscheidung
Sei ein Mann!
[video=youtube]
http://www.youtube.com/watch?v=upib2Cb93RE[/video]
Ich nenne den Film übrigens auch "Die Anti-Geisha."
Ohne große Änderungen an dem Vorbild, der um das Jahr 500 angesiedelten chinesischen Ballade vorzunehmen, wird die Geschichte des Mädchens Mulan („Magnolie“) erzählt.
Sie ist ein kluges, lebhaftes Mädchen mit einem starken Willen. Erwartungsgemäß endet ihr Besuch bei der Heiratsvermittlerin, die prüfen soll, ob sie dem chinesischen Frauenbild entsprechend (und nicht nur dem) eine ordentliche, brave Hausfrau und untertänige Ehegattin ist, denkbar schlecht. Mit einer zerstörten Familienehre und angeknacksten Selbstbewusstsein kehrt sie nach Hause zurück. Auch wenn ihr Vater mit Verständnis reagiert (was alles andere als selbstverständlich ist!) wird ihr bewusst, dass sie nie die Erwartungen erfüllen kann, welche an sie als Frau gestellt werden, und fragt sich, „wann ihr Spiegelbild ihr endlich zeigt, wer sie wirklich ist.“
Zeitgleich fallen die Hunnen in China ein, und der Kaiser sendet den Befehl aus, dass jede Familie einen Mann für die Armee schicken soll. Für Mulans Familie eine Katastrophe: Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern, und der Vater ist ein gebrechlicher Kriegsveteran. Für ihn ist der Einberufungsbefehl das Todesurteil.
Mulan trifft eine schwere Entscheidung: Sie gibt sich als Krieger „Ping“ aus, nimmt den Einberufungsbefehl ihres Vaters an sich und reitet mit ihrem Pferd Khan davon...
Es ist aber alles noch dramatischer: Auf der Verkleidung als Mann steht die Todesstrafe. In der Not senden die Ahnen ihr einen Helfer hinterher, den Minidrachen Mushu. Dieser wird in der deutschen Version von Otto synchronisiert, und sorgt mit seinem losen Mundwerk für etliche Lacher. Unter anderem auch einen mit Bezug auf unsere Lieblingsheldin.
„Ping“ hat es als Rekrut zunächst denkbar schwer, er fällt beim Training weit zurück und wird von den Kameraden gemobbt. Doch er wird zu einem der besten Krieger und verdient sich nicht nur den Respekt seiner Kameraden, auch der Kommandant ist begeistert.
Als die Lage ernst wird, spitzen sich die Ereignisse zu...
Auch bei diesem Disneyfilm wird es erwartungsgemäß ein Happy End geben, aber dieses Mal wird nicht das Prinzesschen von einem Helden gerettet, und es ist auch nicht Mulans alter Ego „Ping“, der am Ende...
Aber seht selbst.
Der Film ist erfrischend wenig verkitscht, auch wenn ein paar Mal gesungen wird. Die Ästhetik wird durch klare Linien und eine lobenswerte Adaption der klassischen chinesischen Kunst bestimmt, insbesondere Mulans Darstellung halte ich für sehr gelungen.
Obwohl die ernsten Themen Krieg und Geschlechterkampf behandelt werden, verliert der Film nie seine erzählerische Leichtigkeit. Und die „Moral der Geschichte“ wird auch nicht mit erhobenen Zeigefinger vermittelt.
Fazit: Ein außergewöhnlicher Disney, sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet!
Hier noch mal ein paar schöne Ausschnitte vom ersten Teil des Films, den spannenden Rest müsst ihr euch schon selbst angucken.
Mulan wird für die Heiratsvermittlering aufgehübscht. Man achte auf den ironischen Unterton. Vielen Dank dafür, Disney!
[video=youtube] http://www.youtube.com/watch?v=4ZUzawTSYj4[/video]
Gänsehaut garantiert: Mulan trifft die Entscheidung
Sei ein Mann!
[video=youtube]
http://www.youtube.com/watch?v=upib2Cb93RE[/video]
Ich nenne den Film übrigens auch "Die Anti-Geisha."