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Rote Schatten
#1

Hallo!

Ich habe gerade festgestellt, dass ich zu meiner Geschichte schon länger nichts mehr geschrieben habe. Hrhr
Aber ich bin wieder dazugekommen, etwas weiterzuschreiben.


Es geht um einen jungen Mann namens Branco, der eine seltsame Kugel findet und damit in eine Sache reingerät, die ihn oft an seinem Verstand zweifeln lässt. Mehr wird erstmal nicht verraten, ihr werdet ja selbst sehen um was es geht. Wink


Die Geschichte ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy, viel Spaß! Big Grin


... und noch eine kleine Randbemerkung: Künstler können ohne Kritik nicht leben, also schreibt bitte einfach was ihr beim Lesen empfunden habt, egal ob Lob oder ein Verbesserungsvorschlag. Danke schonmal dafür!
 "Unser Leben wird durch Möglichkeiten bestimmt. Auch durch die, die wir versäumen."
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#2

[font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']+ Prolog + Die Entdeckung

Es stürmte und goss wie aus Kübeln, als Elon aus seinem Volvo stieg. Rasch zog er sich die Kapuze seines Mantels über. Der junge Mann senkte seinen Kopf und blickte grimmig drein als die dicken Tropfen begannen auf ihn einprasseln. Doch er ballte die Fäuste und begann mit festen Schritten aufzubrechen. Er hatte eine Mission und er würde den Ordensleiter nicht enttäuschen, selbst wenn sich der ganze Himmel über ihn ausschütten würde und der unerbittliche Wind ihn von den Beinen reißen würde.
Seine Anweisung war, bei Savon in Straßburg „nach dem Rechten zu sehen“. Der Ordensleiter wirkte ungewohnt bedrückt, als er ihm dies auftrug, keine Spur von seiner üblichen Heiterkeit.
Es war schon merkwürdig, dass Savon nichts von sich hören ließ. Schließlich war er für die Baumpriester zuständig. Und dass diese aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht waren, hätte er bestimmt wissen müssen. Man konnte ihn auch nicht einmal erreichen, weder zu Hause noch auf seinem Handy. Diese Sache kam Elon reichlich spanisch vor, schließlich galt Savon als besonders zuverlässig. Da er auf der ganzen Welt Informanten hatte auf die man sich verlassen konnte, hatte er es auch immer als erstes erfahren, wenn sich die hünenhaften Männer in schwarzen Mänteln irgendwo zeigten. Nachdem Savon nicht an das Telefon gegangen war und auch nicht auf die SMS antwortete, rief der für Hamburg zuständige Informant bei der Zentrale des Michaelordens an und berichtete, dass die Hansestadt plötzlich von Baumpriestern nur so wimmelte.

Fröstelnd lief er die Straße entlang und ärgerte sich darüber, dass die Wohnung mitten in der Fußgängerzone lag und er deshalb so weit laufen musste. Bei besseren Wetterbedingungen hätte er sich bestimmt gerne hier aufgehalten. Die Mischung aus modernen Bürogebäuden, alten Kirchenbauten und allerlei Geschäfte beherbergenden französischen Reihenhäuser, die immer wieder von dunklen Gassen aufgebrochen wurden, gefiel ihm. Elon kam an dem großen Liebfrauenmünster vorbei, die in der Dunkelheit wie ein bedrohlicher Koloss wirkte. Ein Blitz erhellte die imposante Fassade des gotischen Bauwerks.
Elon war schon lange nicht mehr in einer Kirche gewesen. Das bedeutete natürlich nicht, dass er das Beten vernachlässigte. Für ein Mitglied des Ordens war es ein fester Bestandteil des Tages. Während er rasch weiterging, schickte er ein Stoßgebet gen Himmel. Denn auf eine böse Überraschung konnte er heute wahrlich verzichten. Aber zumindest würde so etwas zum Wetter passen, dachte er und lächelte grimmig.
Kurz darauf stand er vor dem Haus, in dem Savon wohnte. Elon drückte auf das mit „Johannes Becker“ beschriftete Klingelschild – seinem richtigen Namen.
Er wartete ungeduldig und wurde allmählich nervös. Elon klingelte noch einmal, doch es tat sich nichts. Der Mönch hatte den ausdrücklichen Befehl erhalten in die Wohnung einzubrechen, wenn niemand öffnete. Leicht zögernd kramte er einen Dietrich aus seiner Manteltasche.

Es war nicht das erste Schloss, das er aufbrach. Seine Hände zitterten leicht von der Kälte – war es auch die Nervosität? Die Zeit erschien ihm unendlich lange, er stöhnte immer wieder genervt auf, bis das Schloss endlich nachgab und er das Haus betreten konnte. Beim Eintritt erhellte sich sogleich ein enges Treppenhaus, das weit nach oben führte.
Savon wohnte im dritten Stock. Elon klingelte, machte sich aber keine Hoffnungen. Nachdem er noch ein paar Mal gegen die Tür gehämmert und Savons Namen gerufen hatte, brach er die Tür auf. Sogleich vernahm er einen süßlich fauligen Geruch. Er ging leise durch den langen dunklen Flur, die karge Einrichtung verstärkte die bedrückende Atmosphäre. Eine unheimliche Vorahnung begann mit ihren gespenstischen langen Klauen an seinem Bewusstsein zu kratzen. Elon spähte vorsichtig in jeden Raum und betrat schließlich den auf der rechten Seite liegenden am Ende des Ganges.
Er befand sich in einem Wohnzimmer. Überall auf dem Boden lagen Dinge verteilt, meistens Papiere. Es sah so aus, als hätte hier ein wildes Tier gewütet. Auf dem wuchtigen Schreibtisch, der in einer Ecke des großen Raums stand, sah es am schlimmsten aus. ‚Hier hat irgendjemand etwas gesucht’, ging es ihm durch den Kopf.
Mit sorgenerfülltem Blick näherte sich der junge Mann dem Schreibtisch. Ihm kam es so vor, als ob der ekelerregende Geruch immer stärker wurde, reflexartig presste er sich den Ärmel auf die Nase. Auf dem Tisch war ein Durcheinander, einige Papiere wurden sogar bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Elon war sich nun sicher: Das war das Werk der Baumpriester. Beim Studieren der Zettel fiel Elons Blick plötzlich auf etwas, das neben dem Schreibtisch lag. Es war ein grauer Hausschuh. Mit steigendem Puls ging er um den Schreibtisch herum…
Elon stieß einen Schrei aus und wich vor Schreck zurück, sodass er ins Taumeln kam, konnte sich aber gerade noch auf den Beinen halten. Seine vor Entsetzen geweiteten Augen blickten auf die Leiche von Savon. Man hatte ihn mit einem Kopfschuss getötet. Ein Loch, umrandet von getrocknetem Blut prangte auf seiner Stirn. Was er zuvor im Auto hinuntergeschlungen hatte bahnte sich unerbittlich einen Weg zurück durch seine Speiseröhre. Er stürmte mit dem Bild von Savons leblosen Körper vor dem inneren Auge so schnell wie er konnte aus dem Wohnzimmer und bemerkte dabei nicht das in einer Pflanze versteckte kleine Wesen, das ihn die ganze Zeit beobachtet hatte.



+ 1. Kapitel + Das Erwachen

Branco wachte an diesem Morgen spät auf – zu spät, wie er beim Blick auf den Radiowecker neben seinem Bett feststellte. Eigentlich müsste er schon seit einer halben Stunde im Ciu sein, der Bar am Ballindamm in Hamburg in der er arbeitete. Er fluchte und ärgerte sich darüber, dass er schon wieder verschlafen hatte. Sein Chef Ingo sah das zwar (noch) recht locker, aber gestern hatte er Branco gefragt, ob irgendetwas mit ihm nicht stimme oder ob er krank sei.
Krank war Branco nicht, aber etwas stimmte mit ihm nicht, da war er sich sicher. Nur was war es? Denn er fühlte sich tatsächlich nicht wohl. Es war ein unbeschreiblich bedrückendes Gefühl, das ihm jede Nacht den Schlaf raubte. Brauchte er etwa Urlaub? Nein, Branco war ein Arbeitstier, Urlaub hatte er nie nötig. Er beschloss nicht weiter darüber nachzudenken, stand rasch auf und machte sich daran die kleine Küchenzeile nach etwas Essbarem abzusuchen.
Doch diese seltsame innere Stimme, die seit letzter Zeit zu ihm sprach forderte ihn dazu auf, weiter über die Sache nachzudenken. Sie schien aus weiter Ferne zu stammen, als kämpfe sie sich einen Weg von seinem tiefsten Inneren an sein Bewusstsein. Es war eine Kinderstimme, die ihm seltsamerweise bekannt vorkam. Allerdings hatte sie nichts von der für ein Kind üblichen Heiterkeit und Sorglosigkeit. Stattdessen erinnerte ihn die Stimme an die zahlreichen Horrorfilme, in denen diese jungen unschuldigen Geschöpfe mit ihren kalten Worten die Ausweglosigkeit der Situation deutlicher machen als es ein Erwachsener je könnte. Gedankenversunken blickte er zu seinem Fenster hinaus auf die baumbesäumte Heitmannstraße, während er das hastig mit Nutella bestrichene Baguette hinunterschlang. Er musste wohl verrückt geworden sein, denn wer hört schon Stimmen in seinem Kopf?
Auch die immer schlimmer werdenden Alpträume bereiteten Branco Kopfschmerzen. Er sah Bilder von furchtbaren Schlachten, Leid und Elend. Immer wieder tauchte darin auch der schattenhafte Umriss einer Frau auf.
Er nahm sie deutlich wahr, als stünde sie neben ihm in der Dunkelheit. Er sah sie von der Seite, ihr Blick war immer auf den Tisch gerichtet, vor dem sie stand. Dort lagen dicke Bücher, über die ein Plan ausgebreitet lag. Was dort zu lesen war, konnte er jedoch in der Dunkelheit nicht erkennen. Manchmal erkannte er auch im Hintergrund eine verzerrte Gestalt. Sie war kaum zu erkennen und gab ein groteskes Bild ab. Immer wenn er sie genauer betrachtete verschwand sie, dabei gab sie ein höhnisches Kichern von sich, das eine Ähnlichkeit mit einer schreienden Katze besaß.

Doch als Branco mit der Zahnbürste im Mund sein Spiegelbild betrachtete und sich überlegte, wie er sein angeschlagenes Äußeres wieder auf Vordermann bringen könnte, verdrängte er den Gedanken an die Alpträume und die beiden seltsamen Gestalten. ‚Das ist doch verrückt!’, und es wäre es auch nicht wert, darüber noch weiterhin Gedanken zu verschwenden.
‚Du solltest mal wieder etwas Sport treiben und etwas Anständiges essen.’, sagte er sich. Er hatte zugenommen und mit seinen Bartstoppeln kam er sich wie ein Penner vor. Dabei war er vor allem beim Zurechtstutzen seines Kurzbarts immer sehr penibel, nicht zuletzt weil seine Mutter immer dafür gesorgt hatte, dass er nie ungepflegt aus dem Haus ging. „Du weißt nie wen du triffst und der erste Eindruck spielt immer eine große Rolle.“, hatte sie ihm jedesmal gebetsmühlenartig vorgetragen, während sie ihn mit ihrem scharfen Blick von oben bis unten musterte.
Jetzt hatte er nur sporadischen Kontakt zu seinen Eltern, obwohl sie nur ein Wohnviertel weiter lebten. Insgeheim war es ihm auch recht, denn er hatte keine Lust auf stundenlange Gespräche, die nur darauf hinausliefen, dass sie ihm vorhielten was er in seinem Leben alles schon falsch gemacht hatte. Immer wieder gerne konfrontierten sie ihn mit seinem schlechten Abitur. „Du hättest studieren können und ein Architekt werden wie dein Vater, dann hättest du keine Geldsorgen! Es ist auch nicht die feine Art, sich immer bei seinen Eltern zu bedienen.“
Dieser Satz hatte Branco schwer getroffen, seitdem beschränkte sich der Kontakt nur noch auf das Nötigste. Außer wenn er sich wirklich in einem finanziellen Engpass befand hatte er seine Eltern noch nie um Hilfe gebeten und dann auf einmal so etwas! Selbst bei ihrem Drang ständig jede Kleinigkeit zu kritisieren hätte er nie gedacht, dass seine Mutter ihm das vorhalten würde. ‚Na klasse, noch so eine erheiternde Erinnerung, das wird ja immer besser!’, dachte Branco, als er seine Wohnung verließ und verdrängte auch diesen Gedanken. Ja, verdrängen war seine Spezialität.

Seit einigen Tagen fühlte er sich auch auf den Straßen unwohl, komische Gestalten in schwarzen Mänteln trieben in der ganzen Stadt ihr Unwesen. Jens, sein bester Freund, der auch im Ciu arbeitete, hatte dafür nur einen Lacher übrig. „Das sind halt die Gothics, die haben hier halt wieder irgendein Treffen.“ Doch diese Leute hatten höchstens eine Ähnlichkeit mit den Gothic. Sie waren zwar ebenfalls in schwarze Mäntel gehüllt, aber von diesen grimmigen und ungewöhnlich hochgewachsenen Männern ging eine für Branco schwer zu beschreibende Aura aus, sodass er immer einen großen Bogen um sie machte.
Als Branco sich fragend was für einen depressiven Mist sein Gehirn als nächstes ausspucken würde um eine Ecke bog, stieß er mit einem dieser Männer zusammen. Dieser reagierte sehr aggressiv und konnte sich, wie es Branco schien, nur mit Mühe davor zurückhalten ihm mit seiner Faust ins Gesicht zu schlagen.
Er entschuldigte sich und machte sich mit schnellen Schritten davon. Beim Zurückblicken sah er, wie die Blicke des Mannes ihm folgten. Ihn überkam die Angst und er verspürte den Drang loszurennen. Aber er unterdrückte ihn und versuchte unauffällig in einer Touristengruppe, die an der Alster entlanglief unterzutauchen. So schnell wie möglich wollte er im Ciu ankommen.
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#3

Hier is...
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#4

... noch nix (weil ich nicht weiß wie es mit der Zeichenbegrenzung in diesem Forum aussieht Wink).
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#5

Ich habe gerade das sechste Kapitel reingestellt, wenn sich jemand zu einem Kommentar hinreißen lässt werde ich gleich das nächste hinzufügen. Wink
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#6

Kapitel 7 ist online. Smile Falls es jemand schon vor längerem gelesen hat: Vor einigen Wochen habe ich den Kampf am Ende von Kapitel 3 umgeschrieben, also bitte nochmal schnell drüberlesen. Wink

Im Eingangspost habe ich noch eine kleine Leseprobe hinzugefügt, die aus einem zukünftigen Kapitel stammt.
Ich muss auch sagen, dass ich vor allem mit den letzten Kapiteln eigentlich ganz zufrieden bin, die Story kommt allmählich in Fahrt und ich merke auch, dass es mir immer leichter fällt, das was ich ausdrücken will zu formulieren.

Hm, was wollte ich noch sagen... achja: Piiiiiipeeeeer! Tongue
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#7

Hallo,

Ich habe gerade einige Kapitel und die Leseprobe rausgenommen, da sie noch gründlich überarbeitet werden müssen. Die Leseprobe war sowieso unpassend.
Dafür ist noch der Prolog und das erste Kapitel drin, diese habe ich aber die letzten Wochen stark überarbeitet und sollten jetzt lesenswerter sein. Wink

Diese riesigen Textmengen waren auch einfach zu viel, das schreckt auf den ersten Blick ab.
Aber diese kleinen und schnell zu lesenden Kapitel schreien förmlich nach Kommentaren. Tongue

Grüße, Flo
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